Urban Fantasy mit bekannten, aber auch neuen Ansätzen

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》INHALT:
Die 17jährige Sara führt auf den ersten Blick ein normales Teenagerleben: Sie geht mit ihren Freunden zur Schule, wohnt bei ihrem Onkel Nate und zeichnet gerne. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sie ihre mysteriösen Heilkräfte, Verbindungen zu einer Welt des Übernatürlichen und die Suche nach dem Mörder ihres Vaters. Auf der Spur zu neuen Hinweisen gerät sie, in nur einer Nacht, zugleich an einen sadistischen Vampir und den Krieger Nikolas. Beide Begegnungen führen zu unwiderruflichen Auswirkungen auf ihren Plan: Den Vampir muss sie überleben, dem Krieger lernen zu vertrauen. Und dabei scheint jede ihrer Entscheidungen nicht nur sie selbst in einen, immer gefährlicher werdenden, Strudel aus Ereignissen zu ziehen…

》EIGENE MEINUNG:
Bei „Dark Creatures“ hat mich zuerst das Cover angelockt! Für ein Jugendbuch empfinde ich es als erstaunlich düster – und damit gleich doppelt so interessant! Das abgebildete Mädchen fand ich vor allem wegen ihrem Schmuck, den roten Elementen und ihrem abgewandten Blick spannend – mit Sara aus der Geschichte kann ich sie jedoch nicht wirklich in Einklang bringen. Dafür ist diese ein zu „normales“ Mädchen. Es gefällt mir sehr, dass das restliche Cover in schwarz-weiß gehalten ist und nur im Hintergrund noch das Abbild einer Stadt zu erkennen gibt.
Der Einstieg in das Buch war etwas verwirrend, da man ohne großes Vorwissen in die Geschichte hinein geworfen wird. Gleich lernt man die Übernatürliche Welt, neben unserer bekannten, und einige Bewohner davon kennen. Die Verbindung dabei sind Saras Heilkräfte, über die sie jedoch selbst nicht wirklich viel weiß.
Erleichtert wird der Beginn durch Sara, als sympathische, toughe Hauptprotagonistin. Man kann ihre Entscheidungen gut nachvollziehen und ist mit ihr zusammen auf der Suche nach mehr Informationen über ihren Vater und sich selbst. Geerdet wird die Geschichte dabei durch ihren Onkel Nate und einige Kumpels – ihr Umfeld ist angenehm männerlastig. Diese sind für mich jedoch etwas zu spät auf der Bildfläche erschienen, so dass Sara mir zu Beginn eher isoliert erschienen ist. Als sie jedoch integriert wurden, war es für mich wie ein Aufatmen – ich fand sie sehr bereichernd! Auch der dadurch eingebrachte Humor lag mir sehr. Sie selbst wird als 17jährige beschrieben, allerdings habe ich mich dabei etwas schwer getan: Am Anfang wirkt sie definitiv älter und dann geht sie plötzlich brav zur Schule. Auch hätte es für mich nicht sein müssen, dass der Hauptcharakter mal wieder etwas ganz Besonderes, in der geschaffenen Welt, sein muss.
Weiter spielen übernatürliche Wesen – vor allem ein Troll und Vampire – und natürlich der Krieger Nikolas eine tragende Rolle. Bei diesem muss ich besonders lobend erwähnen, dass dabei keine ach so typische-Liebesgeschichte versucht sich in den Vordergrund zu drängeln. Klar gibt es eine gewisse, sich andeutende, Anziehung, aber für mich ging es weit mehr um das Thema Vertrauen. Das Buch nimmt sich Zeit, dass Charaktere einander kennen lernen und auch neue Erkenntnisse erst einmal sacken müssen.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Allerdings war für mich nicht durchgehend ein roter Faden zu erkennen, obwohl ich vor Lesebeginn wusste, dass es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt. Im Nachgang habe ich das Gefühl, dass viel darauf basiert, dass Sara ihre Entscheidungen trifft – bei denen man oft schon sehen kann, wie schief sie gehen werden und andere in Gefahr bringen – und daraus bestimmte Ereignisse resultieren. Einiges davon auch durchaus unvorhergesehen. Dabei gibt es allerdings viel Action, Düsternis und genug Handlungsstränge für die weiteren Bände. Gerade in puncto Dämonen geht dieses Buch in eine Richtung, die ich so zuvor noch nicht gelesen habe!
Teil 2 und 3 sollen im kommenden Winter bzw. Frühjahr 2019/2020 erscheinen. Daran anschließend wohl einige Prequels und Sequels, die unabhängig von der Trilogie gelesen werden können. Ich weiß zwar, dass die Reihe in den USA bereits sehr erfolgreich war, aber mich macht die Ankündigung so vieler weiterer Bücher zu der Serie eher nervös.

》FAZIT:
Keine Romantasy, sondern Urban-Fantasy mit vielen übernatürlichen Wesen, Fähigkeiten und losen Fäden. Allerdings auch noch Luft nach oben – ich erkenne noch nicht wohin mich die Geschichte letztendlich führen wird. Typische Jugendfantasy ist sie jedoch – schönerweise – nicht.