Orsola, Venedig und das Glas auf Zeitreise

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doro-liest Avatar

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Tracy Chevalier hat mit "Das Geheimnis der Glasmacherin" einen Roman geschrieben der sich fast zeitlos quer durch die letzten 500 Jahre bewegt.
Orsola lebt in einer Glasmacherfamilie im Venedig 1468 und der Tod des Vaters tritt eine Kette von Ereignissen los.
Der Erhalt der Familie und der Glaskunst ist von nun an Hauptbestandteil des Buches das sich fast mühelos durch die Epochen der Geschichte bis ins Heute entwickelt. Dabei wird auf die unterschiedlichsten Gegebenheiten der Zeit eingegangen ohne das die Familie magisch durch die Zeit fliegt oder stark altert. Das Leben während der Pestzeit wird von der Autorin stark beschrieben, ebenso gibt es Phasen zu Zeiten Casanovas oder Napoleons. So streift die Geschichte auch die großen Kriege und reicht bis ins aktuelle Zeitgeschehen. Das hat mich zunächst verwundert doch schafft Tracy Chevalier es mit ihrer Erzählweise dass man sich nicht befremdlich fühlt sondern dass die Geschichte der Familie Rosso jeweils mit der aktuellen Lage der Zeitgeschichte im Reinen ist und sich problemlos einfügt. So ergeben sich immer wieder neue Handlungsstränge und Aufhänger die Geschichte um Orsola weiterzuerzählen.
Beeindruckt war ich nicht nur von diesem Handlungsbogen sondern auch von dem Buchcover das den Glasperlen die Orsola herstellt nachempfunden wie geschwungene Murmeln gestaltet ist und die weitere Hauptakteurin Venedig in den Mittelpunkt nimmt.
Ein Roman wie ich noch keinen gelesen habe und der einen mit auf Zeitreise nimmt.