Wunderschön und ergreifend

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vioco Avatar

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Allein das Cover und der Farbschnitt von „Das Geheimnis der Glasmacherin“ haben mich beim Eintreffen schon überrascht und in ihren Bann gezogen.

Die Geschichte um Orsola Rosso und ihre Familie hat Tracy Chevalier total toll erzählt und auch ganz un-fantasy und un-scifi Weise durch die Zeit reisen lassen.
Erst war ich ein bisschen skeptisch, da ich kein Fan von langen Kapiteln (hier 60-80 Seiten pro Kapitel, außer das letzte), aber die Gliederung in die drei Abschnitte und lange Kapitel hat total gut funktioniert. Man reist mit Familie Rosso durch viele enschneidende Erlebnisse, ups und downs, verliert geliebte Menschen, erlebt die Pest, für mich das wohl nachhaltig schockierendste Kapitel, und erfährt ganz viel über das Leben in Venedig. Ich selbst war schon in Venedig und konnte mich sehr gut in die Szenerie reindenken, aber auch ohne meine tatsächlichen Bilder hätte Tracy Chevalier es geschafft, dem Leser ein bildliches Venedig, mit all seinen Farben, Geräuschen, Gerüchen, Gewusel und Geschichte nahzubringen.
Ich bin mit Orsola nur so durch die Zeit geflogen, habe mitgelitten, hatte Tränen in den Augen und habe mitgefiebert.
In Kapitel 8 ist auf gewissen Weise das passier, worauf ich schon eine ganze Weile gewartet habe, wobei mich dieser Twist doch etwas hat stutzen lassen, fast schon enttäuscht hat, aber trotzdem war es ein runder Abschluss für die Rosso-Familiengeschichte.