Vielschichtig

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denise4 Avatar

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Der Roman „Das Geheimnis der Muse“ von Jessie Burton verbindet auf wundervolle Weise zwei Geschichten von unterschiedlichen jungen Frauen mittels eines Gemäldes. Er beginnt im Juni 1967 mit Odelle aus Trinidad, die mit ihrer Freundin Cynthia nach London geht. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Sie erhält einen Job im Skelton Institute. Dort begegnet ihr ein geheimnisvolles Gemälde, das die Verbindung zum zweiten Teil der Geschichte, der im Januar 1936 beginnt, herstellt. Dieser Teil erzählt von der Familie Schloss (Mutter Sarah, Vater Harold und Tochter Olive), die von London nach Andalusien ausgewandert ist. Olive malt gerne und würde auch gerne ein Studium an der Slade School of Fine Arts absolvieren. Aber auf Grund der Meinung ihres Vaters zum Thema Frauen und Kunst, traut sie sich nicht, ihm zu sagen, dass sie einen Studienplatz bekommen hat und lässt ihn daher verfallen.

Während des Verlaufs wird zwischen den beiden Geschichtsteilen hin und her gewechselt. Allerdings ist immer genau erkennbar, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet, so dass diese Art der Erzählweise die Spannung erhöht. Burton thematisiert „nebenbei“ viele verschiedene gesellschaftliche Themen. Dieses sind beispielsweise „Freundschaft“ und was eine solche aushält, „Familie“ und deren Einfluss, „Krankheiten“ wie Sucht und Depression und welche Bedeutung die „Hautfarbe“ hat. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und es gelingt dem Leser gut sich in die Geschichte einzufühlen.

Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und gleichzeitig spannend und sehr vielschichtig ist!