Spannende Interaktionsmöglichkeit, die allerdings der Geschichte nicht gut tut

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theonlytruth Avatar

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Disclaimer: Dieses Buch habe ich zur Rezension kostenlos bereitgestellt bekommen.

Auch wenn wir viel in der Bibliothek ausleihen und immer Unmengen an Büchern daheim haben, war uns bisher noch kein Buch in der Altersstufe meines großen Kindes untergekommen, bei dem man die Handlung selbst beeinflussen kann. Natürlich kann ich mich an ähnliche Bücher aus meiner eigenen Kindheit und Jugend erinnern. Umso mehr freute ich mich, wieder einmal dieser Art Buch zu begegnen und selbiges zur Rezension gewonnen zu haben.

"Das Geheimnis der Pirateninsel" von Fabian Lenk und Jan Saße aus der neuen Reihe "1000 Gefahren junior" ist speziell für Erstleser ab 7 Jahren konzipiert. Nichtsdestotrotz ist es meines Erachtens nach genauso gut zum Vorlesen geeignet, in unserem Fall für einen Vierjährigen.
Das besondere an dem Buch ist, dass man nach jeder Seite im Buch hin und herspringt. An einigen Stellen muss man sich für eine Option entscheiden, oft ist der Sprung aber auch fest definiert. Das Springen nach jeder Seite war für mich eher nervig. Hier hätte ich mir gewünscht, dass so oder so unveränderlich zusammenhängende Abschnitte auch im Buch zusammenhängen und man dort zwischendrin nicht springen muss. Die Stellen mit Auswahloptionen sind aber doch einige, was mich ebenso erfreut hat, wie dass die Entscheidungen doch zu zahlreichen unterschiedlichen Handlungsverläufen und Enden führen.
Auch wenn ich die Möglichkeit spannend finde, die Handlung selbst zu beeinflussen, bin ich von der Geschichte — oder besser — den Geschichten doch wenig begeistert. Die klassische Piraten-Thematik selbst ist zwar sicher nicht schlecht gewählt, aber vielleicht ist es am Ende dann doch die Zerstückelung der Handlung in mehrere Stränge, die alle ausprobiert werden wollen und letztendlich dazu führen, dass man nicht ins Buch gezogen wird.
Außer den Auswahloptionen gibt es im ganzen Buch auch eine Handvoll Rätsel. Diese haben mich zum Teil sehr enttäuscht. So war an mehreren Stellen nicht einmal mehreren Erwachsenen klar, auf was die allgemeine Frage "Was fällt dir auf?" zu einem Bild abzielt. Glücklicherweise ist es egal, ob man die Rätsel löst oder nicht. Dies hat keinen Einfluss auf die Handlung. Andere Rätsel waren mittelmäßig, aber nicht besonders clever.

Insgesamt bin ich vom Buch eher enttäuscht und würde es nicht kaufen oder verschenken. Um das Prinzip einmal auszuprobieren, ist es aber sicher ganz in Ordnung. Ins Regal stellen braucht man es sich aber nicht. Bei ihr kommt nicht der Wunsch auf, es noch einmal zu lesen.
Daher 3 Sterne von mir für die ungewöhnliche Art und die mittelmäßige Geschichte.