Schokoladiges Abenteuer

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scarletta Avatar

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Eigentlich ist die 14 jährige Mila Kornblum ein ganz normaler Teenager. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Liz freut sie sich schon auf den Schüleraustausch in Frankreich. In Paris warten schon Lou und Ophelia auf sie, die dort eine Privatschule besuchen.

Doch kurz vor der Abreise erwacht in Mila eine geheimnisvolle Gabe, die sie wohl von ihrer verstorbenen Großmutter mütterlicherseits geerbt hat. Diese hatte darüber Mila immer wieder vage Andeutungen gemacht. Duftsehen nennt sich dieses außergewöhnliche Talent. Ausgerechnet vom leckeren süßlichen Schokoladenduft ausgelöst, zeigen sich Mila plötzlich kurze Bilder aus der nahen Zukunft. Hört sich charmant an, riecht ja auch köstlich. Kann aber sehr unpraktisch sein, wenn ein Mitschüler im Unterricht plötzlich ein Stück Schokolade konsumiert.

Nun muss Mila kurzfristig zum Start in den ersehnten Schüleraustausch auch noch lernen, die Schokomagie zu kontrollieren, um nicht von ihren Vision überrumpelt zu werden. Wie gut, dass sie so ein aufgeweckte Freundin zur Seite hat.

Die nächste Überraschung wartet bei der Ankunft in Paris. Denn Milas französische Austauschschülerin entpuppt sich als Junge – Louis. Und der ist zu allem Überfluss auch noch der Sohn des französischen Präsidenten.
Eigentlich wäre es ja traumhaft, im Elysee-Palast mit einem netten Austauschschüler zu wohnen, wenn Mila nicht eine sehr bedrohliche Schokoladenvision hätte. Die offenbart, dass der Präsident in großer Gefahr schwebt. – Das Abenteuer beginnt…

Fazit
Das zuckersüße, bezaubernde Cover wird der angesprochenen Gruppe der Leser*innen ab 10 Jahren bestimmt sehr gut gefallen. Verspielt, romantisch, verlockend in mintfarben und goldverschnörkelt, sehr gelungen und passend zur Geschichte.

Die Idee des Duftsehens und der Schokomagie finde ich sehr witzig, nicht abgedroschen, sondern originell. Mit magischen Abenteuer kann man Kinder in dem Alter schnell begeistern. Deshalb ist wohl auch eine Fortsetzung der „Schokomagie“ geplant.

Die Charaktere sind durchgehend sehr sympathisch. Mila lebt behütet mit ihrer alleinerziehenden, etwas chaotischen Mutter und hat durchaus ihren eigenen Kopf. Ihre Freundin Liz ist sehr frech und durchsetzungsstark. Zwei Protagonistinnen, mit denen sich Mädchen in dem Alter gut identifizieren können.

Die Jungenrolle wird durch den Präsidentensohn Louis repräsentiert. Dass er ohne Allüren, engagiert und freundlich dargestellt wird, finde ich gut. Allerdings stößt mir auf, dass sein „süßes“ und „niedliches“ Aussehen für Mila ständig im Vordergrund steht.
Manche Nebencharaktere sind dann doch etwas schablonenhaft, wie z.B. die zickigen Mitschülerinnen daheim oder die nervige Austauschschülerin Ophelia.

Der Handlungsablauf ist zumindest für einen Erwachsenen recht vorhersehbar. Da hätte man vielleicht mit ein paar zusätzlichen verdächtigen Charakteren ein bisschen mehr Spannung reinbringen können.
Die Autorin schreibt ihre süße magische Teeniegeschichte in einem sehr gut lesbaren, angenehmen Stil. Die Kapitel haben auch für jugendliche Leser*innen eine überschaubare Länge. Gefallen haben mir auch die Illustrationen und frechen Kapitelüberschriften, die zu einem Teenie gut passen.

Als köstliche Dreingabe gibt es zum Abschluss noch eine Anzahl verführerischer und magischer Rezepte mit Schokolade. Wer kann da noch widerstehen?

Insgesamt ein schokoladensüßes Teenieabenteuer mit einem Schuss Magie, einer Prise Liebe und etwas Spannung.