Süß wie Schokolade, mit einem Häubchen zuviel Klischees

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buchwerkstadt Avatar

Von

Wer kennt das nicht? Wenn einem der süße Duft von Schokolade um die Nase weht und sofort ganz viele Glücksgefühle freigesetzt werden? Doch was wäre, wenn du im gleichen Moment die Zukunft vorhersehen könntest?

Diese Gabe hat die 14-jährige Mila von ihrer Großmutter, einer Duftseherin, geerbt. Was sie jedoch nicht gesehen hat: Bei einem Schüleraustausch in Frankreich wird sie ausgerechnet dem Sohn des französischen Präsidenten zugeteilt. Louis ist mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen auch noch verdammt süß! Zudem riecht es in Paris an jeder Ecke nach Schokolade, sodass Mila andauernd wirre Zukunftsvisionen im Kopf hat. Als es dem Präsidenten jedoch immer schlechter geht, fällt der Verdacht auf Mila. Zum Glück stehen ihr Louis und ihre beste Freundin Liz in all dem Chaos zur Seite!

Meine Meinung: Das Buch der Autorin Meike Allnoch lädt zum Träumen ein…gerade das Setting, Paris, fand ich einfach traumhaft schön, und der Duft der Chocolaterie ist mir beim Umblättern der Seiten förmlich in die Nase gestiegen. Natürlich ist es auch passend, dass sich Mila in den Sohn des Präsidenten verliebt, der wider Erwarten total bodenständig und sympathisch rüberkommt. Auch Cem, Louis‘ Bodyguard, ist vom Charakter her sehr gut gewählt. Ein wahrer Freund für Louis, der sich eher etwas einsam fühlt und daher seinen Vater zu diesem Schüleraustausch ausnahmsweise überreden konnte. Beide erleben tagsüber einige Abenteuer, welche Mila immer in ein Duftdiarium schreibt. Diese sind am Ende eines Kapitels zu lesen.

Schade fand ich, dass bei dieser Geschichte leider alle Klischees bedient wurden, die ein Kinderbuch so haben kann. Aber macht es das Kinderbuch am Ende wirklich besser? Als sei mir beim Lesen selbst eine Schokonote um die Nase geweht, war die Handlung absolut vorhersehbar. Auch gibt den Bösewicht und eine Nebenbuhlerin, Ophelia, die sich an Louis ranmacht. Die Geschichte hat auf jeden Fall Potenzial, eine Fortsetzung würde mich ebenfalls sehr freuen, dann würde ich mir wünschen, dass die Autorin sich mal traut, die Merkmale, "welche ein gutes Kinderbuch ausmachen", außen vor zu lassen. Viele Geschichten brauchen auch keine Bösewichte mehr, davon gibt es leider mehr als genug.

Der Schreibstil war kindgerecht und einfach zu lesen. Ein paar Illustrationen im Buch hätten wir auch gut gefallen, gerade Kinder lieben diese und motivieren beim Lesen.

Die magischen Schoko-Rezepte von Oma Leni am Ende des Buches runden die ganze Geschichte ab. Hier warten auf dich u. a. Glasklare Glückschokolade, Hellsehende Haselnusskugeln, Quacksalbernde Quarklis.

Das Cover ist natürlich ein Hingucker und traumhaft schön, dafür gibt es auf jeden Fall die volle Punktzahl.

Das Buch würde ich für Kinder ab 9 Jahre empfehlen, ein bisschen Französisch lernen sie auch, un petit peu! ;)

Fazit: Ein schöner Auftakt mit kleinen Schwächen, der Kinderherzen dennoch höherschlagen lässt.