Das Geheimnis des Genter Altars

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Das Buch befasst sich mit dem geheimnisumwobenen Genter Altar, dessen Platte der "Gerechten Ritter" nach einem Kunstraub im Jahr 1934 bis heute als unauffindbar verloren gilt. Nach dem Mord an seinem Nachbarn und Freund Juri macht sich Daniel zusammen mit Juris Schwester Mara auf die Reise, das Geheimnis des Altars zu ergründen. Eine interessante Geschichte, aus der man viel hätte machen können. Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugen können.

Die Erzählung hat mich stellenweise sehr an Dan Brown erinnert, von der Handlung als auch den Charakteren her. Über Dan Brown mag man denken, was man möchte, doch er weiß, wie man Spannung erzeugt. Hier wirkt die Geschichte eher konstruiert und die Charaktere farblos. Der Spannungsbogen ist insgesamt zwar nicht sehr hoch, doch episodenweise steigt sie an und als Leser hofft man, dass es für die Charaktere doch noch gut ausgeht, auch wenn es schlecht aussieht.

Leider fand ich die Handlungen der Charaktere manchmal unrealistisch und schwer nachzuvollziehen. Mir ist auch nie wirklich klar geworden, warum es für die beiden so wichtig war, dieses Geheimnis zu finden. Bei Mara ist es natürlich ihre Familie, die sie damit verbindet. Das ist mir schon klar, doch trotzdem ist es mir schwergefallen, die Motive der beiden nachvollziehen zu können. Wahrscheinlich lag dies zum großen Teil daran, dass ich nie wirklich warm mit den Charakteren geworden bin. Sie erschienen mir ohne Tiefe, wie Schablonen und manchmal wie ferngesteuert, ihre Handlungen erzwungen, um die Geschichte weiterzutreiben.
Genau so die Dialoge, besonders in der zweiten Hälfte des Buches. Die beiden kommen an einem neuen Ort an und der erste Satz von einem der beiden: "Wollen wir uns hier mal ein wenig umsehen?", zwei Seiten weiter: "Wollen wir uns dort mal in die Kirchenbank setzen und das Infoblatt durchlesen?". Das wirkt sehr konstruiert. Auch die Art und Weise, wie geschichtliche Informationen an den Leser weitergegeben werden, nämlich durch Gespräche zwischen den beiden. Eigentlich ein gutes Mittel, doch hier wirkt es oft gestellt und unnatürlich.

Die Geschichte an sich ist gut und stellenweise auch spannend, es wirkt nur insgesamt ein wenig ungeschickt umgesetzt. Zum Ende hin habe ich den Eindruck bekommen, dass das Buch schnell fertig werden musste, denn Logik- und der ein oder andere Rechtschreibfehler häufen sich hier vermehrt. Besonders da es sich hier um einen Debütroman handelt, wäre es gut gewesen, wenn das Buch noch ein Mal mehr Korrektur gelesen worden wäre.

Ich würde das Buch nur bedingt weiterempfehlen an Leser, die sich für die Geschichte der Templerritter und der damit verbundenen Geheimnisse interessieren.