Das Geheimnis des Genter Altars

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raschke64 Avatar

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1314, der letzte Großmeister des Templerordens wird verbrannt...
1934, zwei Tafeln des berühmten Genter Altars werden gestohlen. Eine wird später zurückgegeben, die 2. bleibt verschollen. Die Diebe sterben unter teilweise eigenartigen Umständen. Und die Nazis fahnden hartnäckig nach der verschwundenen Tafel...
Gegenwart, Daniel findet seinen Nachbarn Juri tot auf, kurz danach ist die Leiche verschwunden. Doch Juri hat genügend Hinweise auf den Genter Altar hinterlassen und so macht sich Daniel zusammen mit Juris Schwester Mara auf die Suche. Verfolgt und bedroht werden sie von der geheimnisvollen Vereinigung „Asmodeus“ und mehr als einmal schweben sie in höchster Lebensgefahr ...

Das Buch beginnt rasant und spannend. Die historischen Tatsachen werden gut eingebaut und sind interessant. Doch dann ändert sich in der Gegenwart alles zu einem Abenteuerroman a la Dan Brown. Das ist an sich nichts schlechtes und könnte gute Unterhaltung sein, wenn man nicht das Gefühl hätten, man liest einen 2. Aufguss - ein Mann und eine Frau gegen dubiose Organisationen und Verbrecher, völlig unrealistisch überstehen sie alle Gefahren problemlos, obwohl sie nie vorher auch nur annähernd in solche Situationen kamen. Jahrelang haben Hunderte von Spezialisten und Laien nach dem Geheimnis geforscht und sie finden es fast im Alleingang ohne große Mühe. Die Geschehnisse in Südfrankreich wurden schon zu oft beschrieben, als das da viel Neues dazu käme. Und das Ende: James Bond wäre vor Neid blass über solches Durchhaltevermögen.
Hier war vieles gut gemeint, für meine Begriffe aber auch für einen Abenteuerroman total überzogen. Die Bezeichnung Thriller halte ich für nicht zutreffend. Wer sich noch nie anderweitig mit dem Thema beschäftigt hat und diese Art Bücher mag, wird allerdings gut unterhalten werden, wenn er über einige Ungereimtheiten hinwegsieht. Der Stil ist einfach und direkt, die Hauptfiguren sympathisch, Spannung über weite Strecken vorhanden und es gibt keine Langeweile. Wer wie ich etwas mehr über den realen Bezug zum Genter Altar gehofft hat, wird enttäuscht.