Das Rätsel der "Gerechten Richter"

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solveig Avatar

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Wredes Roman knüpft an einen im Jahre 1934 tatsächlich begangenen Kunstraub an: damals wurde das Bild der „Gerechten Richter“ , eine Außentafel des berühmten Genter Altars der Brüder van Eyck, entwendet. Das Original ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.
Der Autor verbindet die starke Symbolhaftigkeit, die in den Gemälden mehr oder weniger verborgen ist, mit geheimnisvollen Vorgängen aus der Zeit Tempelritter im Mittelalter und mit aktuellen Bemühungen einflussreicher verbrecherischer Organisationen, die gestohlene Tafel aufzuspüren und ihr Geheimnis zu lüften.
Der gewaltsame Tod ihres Adoptivbruders Juri in Köln bringt die Künstlerin Mara in Verbindung zu dessen Freund Daniel. Beide suchen ein Motiv für die Mordtat und stoßen dabei auf Hinweise, die sie zunächst nach Gent führen und schließlich weiter nach Südfrankreich. Doch auf ihrer Suche nach der Wahrheit schweben sie stets in Lebensgefahr…

Geschickt verwebt der Autor historische Ereignisse mit Fiktion. Zu Beginn erlebt der Leser Historie hautnah und der jeweils erzählten Epoche atmosphärisch angepasst.
Wredes flüssige Erzählweise zieht den Leser leicht ins Geschehen und hält ihn in Atem. Das Setting zeigt sich fantasievoll, die Landschaft in Frankreich gut beschrieben. Allerdings gerät so manche Episode für meinen Geschmack dann zu fantastisch und konstruiert und es fallen einige Ungereimtheiten auf. Die Romanhelden bleiben trotz ausführlicher Schilderung ein wenig farblos, wirken nicht sehr echt.
Dennoch fühlt sich der Leser gut unterhalten und der genau recherchierte geschichtliche Tatsachen-Hintergrund gibt der Geschichte einen interessanten Touch.