Ein guter Ansatz

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mello mo Avatar

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'Das Geheimnis des Genter Altars' ist ein Buch, dass einen sehr guten Ansatz hat. Die Idee aus der wahren Geschichte um den Genter Altar und seine Mysterien einen spannenden Thriller zu machen ist gut gedacht. Leider muss ich sagen, dass ich persönlich die Idee zwar gut fand, aber nicht überzeugt von der Umsetzung war.
In der ersten Leseprobe wird man in drei verschiedene Zeiten geführt, die anscheinend irgendwie zusammenhängen, jedoch wurde dieses Konzept recht zu Anfang wieder fallen gelassen und während die erste Zeitlinie von 1314 nur im Prolog beschrieben wurde und in dieser Weise sicherlich auch dort Berechtigung findet, wurde die zweite Zeitlinie vom Diebstahl der Tafel der 'Gerechten Richter' anfangs in die komplette Geschichte eingebunden allerdings nach drei oder vier Kapiteln aus dieser Zeit tauchte diese nie wieder auf. Wenn man nur so wenige Kapitel an diese Zeit gibt, hätte man sie einer Meinung nach besser über die komplette Story verteilen sollen.
Was die Zeitlinie der Gegenwart betrifft so ist diese zwar grundlegend spannend und hätte sicher auch ohne die Hinzufügung der zweiten Zeitlinie gut funktioniert. Allerdings sind mir auch dort Sachen aufgefallen, die mir persönlich so nicht ganz gefielen. Für vieles ergibt sich keine wirkliche Erklärung, angefangen mit der Entscheidung von Daniel und Mara, das Geheimnis, das Juri hinterlassen hat auf eigene Faust zu erforschen. Oder die Organisation, die den beiden folgt und ihnen droht. Während es anfangs noch unglaublich einfach für sie scheint, Mara und Daniel zu finden und eine Gefahr darzustellen sind sie plötzlich nicht mehr in der Lage die nächsten Schritte der beiden nachzuverfolgen. Zudem erschienen einige Passagen des Buches eher als eine Art Lückenfüller, als dass sie wirklich zum Weiterverlauf der Geschichte gedient hätten. Als Beispiele zähle ich dort auf den Part in dem Mara Daniel Kaffee übers Bein kippt oder der ganze Tag an dem sie nicht viel anderes gemacht haben als an die Haustür von Arnaud zu klopfen.Vergeblich.
Natürlich will ich das Buch nicht ganz schlecht machen. Es hat auch gute Momente und Momente an denen man weiterlesen muss, weil man doch irgendwie interessiert ist, was als nächstes passiert. Aber wenn man sich erst durch die Hälfte des Buches quälen muss, um diese Momente zu erleben kann ich leider nicht mehr als zwei Sterne geben.
Ich hätte mir gewünscht, dass meine endgültige Bewertung besser ausgefallen wäre und ohne Zweifel sah es in der ersten Leseprobe auch danach aus, aber leider war das nicht möglich.