Gescheiteter Dan Brown Verschnitt

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murksy Avatar

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Kurz zur Handlung. Die Geschichte dreht sich um den Genter Altar und die verschwundenen Tafeln, die ja tatsächlich vor langer Zeit gestohlen wurden. Im dem Roman wird nun ein unbeteiligter junger Mann durch den Tod eines Freundes in die wilde Jagd nach der Tafel geschickt. Dabei findet er natürlich Unterstützung durch eine attraktive Frau, die ebenfalls mit dem Toten bekannt war. Praktischerweise hat sie Kunst studiert und kennt somit unwahrscheinlich gut die Geschichte des Altars. Wie auch alle anderen Beteiligten ein unfassbares Wissen haben. Kaum scheint ein Rätsel aufzutauchen, weiß einer was. Ich beneide die Helden dieser Geschichte wirklich darum. Eine Jahreszahl? Voila..schon kommt Danial oder Mara mit der passenden Information daher. Ein Code ist zu knacken? Na, eine leichte Übung. Fremdsprachen? Kein Thema. Und wenn es darum geht, in einer Kathedrale nachts heimlich den Altar mit einem Röntgenscanner zu untersuchen, liefert der geheimnisvolle Diego (mit putzig angedeutetem Sprachfehler) das nötige Equipment. Das ist zwar toll…für die Figuren in der Geschichte, aber furchtbar langweilig für den Leser. Die bösen Verfolger (Russen) scheinen zwar trainiert zu sein und, wie Daniel merkwürdigerweise auf der Flucht sofort erkennt, mit russischen Präzisionswaffen ausgestattet. Aber weder treffen sie damit, noch gelingt es Ihnen, die Anfänger zu schnappen. Und das gleich mehrmals. Und auch die Polizei scheint nicht von der hellsten Sorte zu sein. Jahrzehnte wird nach der Tafel gesucht, dubiose Organisationen (von denen unglaublich viele Beteiligte etwas wissen) töten für die informationen. Aber erst Daniel und Mara ..dumdidum…schaffen das Unfassbare. Das ist leider alles so überfrachtet mit Klischees uns Versatzstücken, dass es einfach nur noch langweilt. So quält man sich durch die Seiten, bekommt immer wieder Wikipedia-Wissen vorgesetzt, was die Handlung glaubhaft machen soll?! Es wird natürlich alles reingepackt, was man aus solchen Romanen bisher kennt, Schriftzeichen, versteckte Geheimnisse, Templer, unterirdische Verstecke, Schurken, Liebeleien, Täuschungen, die Lade Gottes…puh. Nein, Außerirdische fehlen noch! Und leider nichts Neues dabei. Zudem wirken auch die Dialoge noch so furchtbar aufgesetzt. In einem Tank gefangen, der sich mit Wasser füllt und die beiden Hauptdarsteller kurz vor dem Ertrinken, kommt es zu folgenden Sätzen „Nichts. Verdammter Mist! Dann war es das wohl.“ Sie darauf „Es war schön, dich kennenzulernen. Wir hatten nur viel zu wenig Zeit.“ „Ja, das finde ich auch“. Schlimmer geht fast nimmer. Von der ursprünglich guten Idee bleibt somit nur ein Sammelsurium an Platitüden, unfähigen Polizisten, unterbelichteten Bösewichtern und Hauptfiguren, die wissenstechnisch schon beinahe mit einem Universalgenie zu vergleichen sind.
Man möchte dem Autor zurufen: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Gute Recherche ist das Eine, das alles in eine glaubhafte Geschichte zu verwandeln, etwas ganz anderes. Schade.