Außergewöhnlich

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küchenqueen Avatar

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Clara leidet seit ihrer Kindheit an der unheilbaren Glasknochenkrankheit. Sie wächst deshalb von ihren Eltern behütet im Haus auf. Alles, was sie von der Welt dort draußen weiß, hat sie in Büchern gelesen, die ihre Mutter ihr bringt. Claras ganze Liebe gehört den Pflanzen im Botanischen Garten von Kew Gardens. Als sie gefragt wird, ob sie auf dem Landsitz Shadowbrook ein Gewächshaus einrichten könnte, ergreift sie sofort die Möglichkeit aus London fortzukommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als sie in Shadowbrook ankommt, fällt ihr sofort der krasse Unterschied zwischen dem wunderschönen Garten und dem heruntergekommenen Haus auf. Die Räume stehen leer und die obere Etage darf nicht betreten werden. Das Personal begegnet ihr zwar freundlich, doch Clara spürt, daß ihr etwas verschwiegen wird. Der Hausherr ist ihr auch keine Hilfe, denn er ist ständig verreist. Clark erfährt schließlich, daß es im Haus spuken soll. Sie glaubt nicht an Geister und will der Sache wissenschaftlich auf den Grund gehen. Dabei stößt sie schnell an ihre Grenzen und ist bereit, ihre Meinung zu ändern. Doch dann geschehen Dinge, die Claras Welt auf den Kopf stellen.

Bei diesem Buch fällt zuerst der wunderschön gestaltete Schutzumschlag auf. Das ist nicht nur ein Umschlag - das ist schon Kunst. Die Geschichte ist außergewöhnlich: Die Romanheldin ist hier keine junge hübsche Frau, sondern ein krankes, körperbehindertes Mädchen, das tapfer versucht, ihrem Leben Normalität zu geben. Ihre Unerfahrenheit im Alltag und im Umgang mit Menschen kommen dem Leser schon manchmal kurios oder sogar komisch vor, aber die Situationen, die für uns selbstverständlich sind, sind für Clara eben total fremd. Wie Clara es dennoch schafft, in einer Welt, in der Männer das Sagen haben, sich durchzusetzen, ist in diesem Roman spannend beschrieben. Der Leser kann beobachten, wie aus einem unerfahrenen Mädchen eine selbstbewußte Frau wird, die von ihren Mitmenschen akzeptiert und geachtet wird.
Doch nicht nur Claras Geschichte ist fesselnd, auch die Geschichten um das alte Herrenhaus sind sehr spannend. Auch der größte Zweifler kommt bald zu dem Schluß, daß ein Geist auf Shadowbrook sein Unwesen treibt. So bleibt die Spannung bis zum Schluß erhalten.