Ein Garten voller Lügen

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anneteekanne Avatar

Von

Ein Garten voller Lügen und sie wachsen und gedeihen und dazwischen sprießt ab und zu die Wahrheit hervor.

Das Cover:
Ein Blüten- und Blumenfeld durch das sich das S von Shadowbrook schlängelt wie eine Schlange.

Zum Inhalt:
Clara Waterfield wird mit der Glasknochenkrankheit geboren. Ihre Eltern schützen sie. Sie darf das Haus nicht verlassen und wird von ihrer Mutter selbst unterrichtet, bis Clara zwanzig Jahre alt ist und ihre Mutter überraschend stirbt. Das ist für Clara der Zeitpunkt aufzubrechen und etwas Neues zu entdecken, denn durch ihre Isolation hat sie viele Dinge nicht gelernt. Wie geht man Einkaufen, wie fährt man Bus oder wie unterhält man sich mit einem Fremden?
Nachdem Clara lange im Gewächshaus in London verbracht hat, bietet der Gärtner ihr an, bei dem Aufbau eines Gewächshauses auf dem Land zu helfen. In Shadowbrook sollen exotische Pflanzen wachsen. Clara tritt eine Reise an, mit der sie nie gerechnet hatte.

Das Hörbuch:
Alexandra Segura liest die Geschichte routiniert. Es kommt keine Langeweile auf, nur manchmal war ich im Zweifel, wer jetzt was sagt, da die Geschichte aus Claras Sicht erzählt wird, aber es durchaus zu "wörtlicher" Rede kommt, wenn sie sich unterhält.

Meine Meinung:
Susan Fletcher hat einen bemerkenswerten Roman geschrieben. Er wechselt im Laufe des Fortschreitens der Geschichte immer mal wieder die Richtung.
Fasziniert von Clara, die von Kindesbeinen an mit Schmerzen und Entbehrungen leben musste und es doch schaffte ein rational denkender, normaler Mensch zu werden.

Zweifelnd habe ich mich an die Geschichte von Veronique und der Frage, ob es Geister oder Seelen, die bleiben wirklich gibt, gewagt. Immer mit der Frage, wie will die Autorin plausibel aus der Abzweigung wieder herauskommen.
Nur um dann die nächste meisterliche Geschichte des indischen Opium-Barons zu hören.

Shadowbrook ist eine Geschichte in einer Geschichte. Die Gegenwart (Kriegsbeginn 1914) wird mit den Erinnerungen der Dorfbewohner über die furchtbaren Pettigrews und Claras Erinnerungen an die Erzählungen ihrer Mutter vermischt.

Fazit:
Fast sechzehn Stunden wunderbare Unterhaltung. Hörenswert!