Englisch-botanisches Flair und ein spannendes Rätsel

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Von

Susan Fletcher, 1979 in Birmingham geboren, hat bereits mehrere Romane geschrieben. Gleich für ihren ersten, „Eve Green“ (auf deutsch im Berlin Verlag), erhielt sie 2004 den Whitbread First Novel Award. Auf Deutsch erschien außerdem noch ihr Roman „Austernfischer“.

Handlung

Im Sommer 1914 reist die junge Botanikerin Clara Waterfield von London nach Gloucestershire um dort auf „Shadowbrook“, einem englischen Landsitz, ein Gewächshaus mit exotischen Pflanzen aus den Kew Gardens zu bepflanzen.
Der Garten, in dem das Gewächshaus stehen soll, ist überwältigend groß und fantastisch angelegt.
Das Wohnhaus selber und auch der eigenbrötlerische Hausherr Mr. Fox bergen jedoch düstere Geheimnisse und es geschehen seltsame Vorkommnisse, die Clara, bedingt durch ihr neugieriges und wissenschaftlich-forschendes Wesen, zu ergründen versucht.

Covergestaltung und Buchtitel

Das Cover wirkt im gebundenen Buch noch einmal wertiger als nur auf dem Bildschirm. Das goldene „S“ glänzt in mattem Gold und wirkt mit den blau-weißen floralen Ornamenten stimmig zusammen. Gleichzeitig passt das Cover gut zum Thema der Botanik. Der Buchtitel weckt die Neugier des Lesers und beginnt den Spannungsbogen noch vor Beginn der Lektüre.

Meinung

Allein die schönen Schilderungen des verwunschenen Gartens, der zu dem Anwesen gehört, haben mir gefallen. Mir hat der botanische Aspekt des Buches Freude bereitet noch bevor ich von der Geschichte richtig gefesselt war.

Clara ist eine emanzipierte, und für die Zeit ungewöhnliche, junge Frau, die in mir sofort Sympathie geweckt hat. Ich habe gerne verfolgt, wie sie in ihr Leben aufbricht und zum ersten Mal London verlässt und in ein Abenteuer aufbricht.

Die Rätsel um Shadowbrook haben mich schnell interessiert und mich in Agatha-Christie-Manier rätseln lassen.

Als Leser zweifelt man genauso wie Clara es mit der Zeit tut, ob es natürliche Erklärungen gibt oder nicht doch Geister am Werk sind – vor allem weil man sich das in einem Roman ja durchaus vorstellen kann. Gerade dieser Aspekt ist gut umgesetzt. Am Anfang ist man ganz bei Clara und denkt, dass Geister nicht existieren und es rationale Erklärungen geben muss. Aber je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr zweifelt man und zieht am Ende doch eine übernatürliche Erklärung in Betracht, einfach weil man sich die Geschichte anders nicht erklären kann.

Fazit

Das Buch war spannend und hat mich gefesselt. Ich habe lange nicht gesehen in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt und was „des Rätsels Lösung“ ist. Gerade für botanisch interessierte Leser, die das Flair englischer Gärten und Landschaften mögen und einem kleinen „Rätsel-Fall“ nicht abgeneigt sind, empfehle ich das Buch gerne.

4,5 - aufgerundet 5 Sterne. :)