Gibt es Geister?

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pustekeks Avatar

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In dem Roman „Das Geheimnis von Shadowbrook“ von Susan Fletcher, erschienen im Inselverlag, geht es um eine junge, unkonventionelle Frau Anfang des 20. Jahrhunderts, die, in Anbetracht ihres Geschlechts und der Zeit in der sie lebt und gemessen an ihrer körperlichen Verfassung, überaus selbstständig und selbstbestimmt mit Hilfe einer ergriffenen Gelegenheit ihren Weg in die ihr noch fremdartige Welt beginnt. Dabei wird sie konfrontiert mit einer verschwiegenen Dorfgemeinschaft, in der jeder sein eigenes Päckchen zu tragen scheint und einem rätselhaften und unheimlichen Spuk, der ihren neuen Arbeitsplatz, ein altes Anwesen samt Bedienstete, umgibt.

Das Buch bedient sich einer klaren, verständlichen Sprache und ist aus der Ich-Erzähler Perspektive der Protagonistin verfasst. So erhält der Leser über die Dialoge zwischen den Charakteren hinaus weitere Fakten und Handlungsstränge, die ihm beim Verständnis der Geschichte helfen.
Die Protagonistin Clara ist eine ruhige Frau mit einem regen Geist, die nicht davor scheut, Dingen bis zum letzten auf den Grund zu gehen und dabei womöglich durch ihren Wissensdrang und ihre Hartnäckigkeit den Charakter und die Beweggründe ihrer Gesprächspartner offen zu legen.

Erwartet habe ich eine historische Geistergeschichte mit Hang zu Mysterie. Dies habe ich auch bekommen, zusätzlich eine Wendung der Geschichte, die ich nicht erwartet habe und die letztlich zur Aufklärung der Unruhe im Haus beitragen. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Gartens, und der kleinen Feinheiten, die einen Charakter, einen Ort und eine Atmosphäre ausmachen.