Tiefgründiger als erwartet

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annbee Avatar

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Clara Waterfield ist eine junge Frau mit Osteogenesis Imperfecta, im Volksmund auch als Glasknochenkrankheit bekannt. Diese ist besonders in jungen Jahren oft sehr ausgeprägt. Entsprechend hören wir zunächst viel von Claras Kindheit und Jugend, ihren Schmerzen, ihren Einschränkungen, ihrer Einsamkeit zuhause im Bett. Dann stirbt auch noch ihre Mutter, die ihr eine große Stütze und engste Vertraute war. Aber Clara gibt nicht auf, sondern beginnt, sich für Botanik zu interessieren und sich Stück für Stück einen Weg in die Außenwelt zu erobern. Sie wird eingeladen, auf dem Gut Shadowbrook ein Gewächshaus anzulegen. Dort angekommen, tritt sie zum ersten Mal in soziale Interaktion mit Menschen außerhalb ihrer Familie, und begegnet einigen Rätseln. Warum lässt sich der Gutsherr nie blicken? Was hat es mit den Spukerscheinungen auf sich?
Ein stimmungsvolles, atmosphärisches Buch, das im England des frühen 19. Jahrhunderts spielt, langsam erzählt und doch spannend. Am Ende gab es eine für mich sehr überraschende Wende. Außerdem gibt es eine sehr besondere Protagonistin, deren Leben von Krankheit geprägt, aber keineswegs darauf reduziert ist, die sich viele Gedanken macht und sich entwickelt. Die Stimme der Hörbuchsprecherin fand ich auch sehr passend und angenehm. Klare Empfehlung!