Tanze dich durch die Armut

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heike lohr Avatar

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Was auch immer Helena in ihrem Leben verbrochen haben mag, doch für ihre Arbeitslosigkeit kann sie nichts. Sie wird durch einen Verkaufsroboter ersetzt und muss - angeblich wegen mangelnder Berufsausbildung und -Erfahrung als Zimmermädchen in einem Hotel arbeiten- Das Hotel der Kronenbergs ist aber wegen eines Vorfalls in der Vergangenheit, von dem der geneigte Leser/die geneigte Leserin nichts erfährt, für sie tabu. Sie hat vor Jahren versprechen müssen, nie mehr wieder dort zu arbeiten. Ihre Ausbildung zur Tänzerin musste sie aufgeben, weil sie schwanger geworden war. Die Ehe ist nicht mehr aufrecht, Gottseidank hat sich ihr Namen durch diese Ehe geändert. Der Einstieg in diese Welt voll Entbehrung und Fronarbeit ist lebendig, realistisch und absolut nachvollziehbar. Ich möchte nach diesem Einstieg mehr von dieser Frau wissen, möchte unbedingt ihre geheimnisvolle Vergangenheit aufrollen. Noah, dessen Geschichte eingeschoben ist, stammt nicht aus der Schweiz, sondern aus Mexiko. Er kommt zum Begräbnis eines Freundes (sicher bin ich mir allerdings nicht, es könnte auch ein Verwandter sein) und erkennt, dass dessen Kindern sehr wohl alles von ihm wissen, was sie aufgrund der Distanz wissen können. Jetzt ist es allerdings für vieles zu spät. Ich bekomme Mitleid mit Noah, weil er vor seinen verpassten Möglichkeiten steht. Der Gesamteindruck der Leseprobe ist rund und anregend. Ich möchte weiterlesen.