Wie gut kennt man seine Nachbarn?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
makki_liest Avatar

Von

Joanna zieht in die ländliche Idylle. Mit dabei, ihr kleiner Sohn. Sie ist Alleinerziehend, naja so irgendwie. Aber nun lebt sie in der Nähe ihrer Mutter und diese unterstützt sie wo und wie sie kann. Doch eines Tages kommt ein Gerücht auf. Ein Gerücht, welches Joanna in die Vergangenheit versetzt und Fragen aufwirft, auch in der Gegenwart. Irgendwo in ihrem idyllischen Ort soll eine Kindsmörderin leben.

Das Cover hat mich nicht unbedingt überzeugt. Es ist unspektakulär, aber dem Genre entsprechend düster und schlicht. Formal ist das Buch in angenehm lange Kapitel unterteilt, was das Lesen durchaus beschleunigen kann. Der Klappentext gibt genug Informationen ohne zu viel zu verraten.
Die Handlung ist stellenweise sehr vorhersehbar und doch kann dieses Buch mit einem zwar irgendwie vorhersehbaren, aber auch überraschenden Ende aufwarten. Die gesamte Story bleibt konstant spannend und verliert sich nicht zwingend in Details. Die Spannung ist greifbar, Sorge, Ängste und Nöte der Protagonisten sind real und nachvollziehbar.
Die Charaktere sind vielschichtig und durchaus sympathisch, oder eben an richtiger Stelle auch nicht. Joanna als Mutter ist für mich manchmal etwas zu irrational in ihren Handlungsweisen, aber vielleicht bin ich auch zu abgeklärt. Die Figuren sind gut gezeichnet und lassen einem eine gewisse Tiefe.
Sprachlich ist dieses Buch der Leserschaft angepasst. Es ist mit Sicherheit kein totales Juwel, macht aber durchaus Spaß.

Dieses Buch ist ein toller Thriller, der irgendwie trotz Vorhersehbarkeit überraschend wirkt. Definitiv lesenswert und irgendwie beginnt man auch mal über sein eigenes Verhalten nachzudenken.