" Wo Rauch ist, ist auch Feuer "

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schokoflocke Avatar

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Eigentlich ist Joanna keine Klatschtante und als sie zufällig auf dem Schulhof hört, dass angeblich eine Kindermörderin incognito in der Stadt leben soll, nimmt sie es gar nicht ernst. Ziemlich gedanklos gibt aber Joanna das Gerücht weiter und schon bald steht das ganze Städchen in Auffuhr und die Suche nach der Mörderin wird zu einer Obsession. Dabei werden unschuldige Menschen verdächtigt und beschuldigt und die Erreignisse sind nicht mehr zu stoppen.
Ich finde die Grundidee sehr interessant. Die Eigendynamik von Gerüchten, wie sie sich verbreiten und immer größer werden, wie paar gedanklose Sätze ein Leben zestören können, aber auch, dass ein Gerücht immer ein Körnchen Wahrheit beinhaltet. Unterschwelig stellt man sich beim lesen auch die Frage, ob eine zweite Chance bei verurteilten Mörden in unsrer Gesellschaft überhaupt möglich ist und ob eine einzige Tat tatsächlich über das ganze Leben bestimmen soll. Es sind paar kluge Gedanken, die nachdenklich machen und deswegen ist "Das Gerücht" auch kein 08/15 Thriller, der nur für Spannung sorgt. Genau deswegen finde ich das Buch auch empfehlenswert, auch wenn die Umsetzung mich nicht ganz so glücklich gemacht hat. Die Geschichte entfalltet sich ziemlich langsam und wirkt bisschen langatmig, nach der einer, überraschender und unerwarteter Wendung wirkt das Ganze auch zu konstruiert. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen und das Debüt der Autorin ist gut gelungen. Empfehlenswert für alle, die spannende, aber auch ruhige Thriller mögen.