Blase Erzählung
In „Das Geschenk des Meeres“ geht’s nach Schottland, ins kleine Dorf Skerry ganz hoch oben im Norden. Hier wird im Winter 1900 in einem Sturm ein leblos wirkender Junge am Strand angespült. Das Kind erinnert auf unheimliche Weise an den Sohn der Lehrerin Dorothy. Er verschwand viele Jahre zuvor im Meer. Dorothy nimmt den unbekannten Jungen bei sich auf. Nicht nur das Rätsel um ihn gilt es zu lösen, auch um ihr eigenes Kind und ihre Vergangenheit gibt’s einige Geheimnisse.
Allerdings leidet die Geschichte unter großen inhaltlichen Schwächen; auch der Stil unterstützt die Erzählung nicht wirklich. Die Figuren bleiben blass, die Emotionen kommen kaum rüber. Die Vielzahl an Zeitsprüngen und Perspektivwechseln (zwischen zu vielen unterschiedlichen Figuren) sorgen zwar für ein rasantes Tempo, verhindern aber jegliche Identifikation mit den Charakteren.
Beeindruckend ist jedoch das Setting. Skerry, so weit im Norden Schottlands gelegen, dass man fast Norwegen erahnen könnte, ist eine faszinierende Kulisse würde eigentlich geradezu danach verlangen, Elemente des Schauerromans und Nature Writings zu verwenden. Dieses kleine Fischerdorf wäre ideal gewesen, um die komplexen Hintergründe der Figur der Dorothy genauer zu beleuchten: als Lehrerin – also berufstätige Frau – kommt sie als Außenseiterin ins Dorf; die Erwartungen und Vorurteile der Dorfgemeinschaft, ihre eigenen Hoffnungen und Wünsche, die Unsicherheiten durch die lieblose Erziehung durch ihre Mutter – all das zur Zeit des Fin de Siècle wäre schon genug Stoff für eine packende Erzählung. Dafür hätte es aber eine wirklich tiefgründige Charakterentwicklung gebraucht. Stattdessen gibt es viele Intrigen und Kommunikationsprobleme.
Die Geschichte hätte also wirklich viel Potenzial gehabt, um spannend und berührend zu sein. Insgesamt eher 2,5 bis 3 Sterne von mir. Das Cover ist allerdings ein echtes Highlight und verdient die volle Punktzahl.
Allerdings leidet die Geschichte unter großen inhaltlichen Schwächen; auch der Stil unterstützt die Erzählung nicht wirklich. Die Figuren bleiben blass, die Emotionen kommen kaum rüber. Die Vielzahl an Zeitsprüngen und Perspektivwechseln (zwischen zu vielen unterschiedlichen Figuren) sorgen zwar für ein rasantes Tempo, verhindern aber jegliche Identifikation mit den Charakteren.
Beeindruckend ist jedoch das Setting. Skerry, so weit im Norden Schottlands gelegen, dass man fast Norwegen erahnen könnte, ist eine faszinierende Kulisse würde eigentlich geradezu danach verlangen, Elemente des Schauerromans und Nature Writings zu verwenden. Dieses kleine Fischerdorf wäre ideal gewesen, um die komplexen Hintergründe der Figur der Dorothy genauer zu beleuchten: als Lehrerin – also berufstätige Frau – kommt sie als Außenseiterin ins Dorf; die Erwartungen und Vorurteile der Dorfgemeinschaft, ihre eigenen Hoffnungen und Wünsche, die Unsicherheiten durch die lieblose Erziehung durch ihre Mutter – all das zur Zeit des Fin de Siècle wäre schon genug Stoff für eine packende Erzählung. Dafür hätte es aber eine wirklich tiefgründige Charakterentwicklung gebraucht. Stattdessen gibt es viele Intrigen und Kommunikationsprobleme.
Die Geschichte hätte also wirklich viel Potenzial gehabt, um spannend und berührend zu sein. Insgesamt eher 2,5 bis 3 Sterne von mir. Das Cover ist allerdings ein echtes Highlight und verdient die volle Punktzahl.