Abenteuerliche Fantasy-Dystopie

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buecherundschokolade Avatar

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Ich muss gestehen, dass ich mit diesem Buch am Anfang nicht so recht warm geworden bin. Der erste Teil zieht sich einfach sehr lange und ist auch sehr distanziert erzählt. Anders als Lauren Groff bei Matrix tut sich Solomonica de Winter in Das Gesetz der Natur zunächst keinen Gefallen mit einer Handlung, die in indirekter Rede erzählt wird. Doch mit der Zeit nimmt der Roman Fahrt auf und man folgt dem Aufstieg der letzten Mutanten Gaia Marinos mit Spannung.

In Neuamerika haben sich nach einer großen Katastrophe, die die Zivilisationen der Welt ausgelöscht hat, vier Stämme gebildet, die quasi mittelalterlich leben. Nur wenige Auserwählte können lesen und (fast) alle Bücher wurden zerstört. Es regiert das Gesetz der Natur, das die Stammesführer geschrieben haben. Alle Mutanten wurden dementsprechend getötet, nur Gaia wurde gerettet und lebt mit dem Jäger und dem Lehrer in der Wildnis, der eine brutal, der andere geistvoll und sie das Lesen lehrend. Aus dieser Welt wird sie gerissen, als Gregorianer (eine der vier Nationen) sie gefangen nehmen. In der Hauptstadt soll sie hingerichtet werden. Ihre Flucht und der Aufstieg in einer anderen Nation zur Kriegsheldin bilden den Kern der Handlung. Mehr will ich im Hinblick auf Spoiler nicht verraten.

Insgesamt hat mich dieser Auftaktband einer Trilogie sehr gut unterhalten, sodass die fast 600 Seiten (nach etwas zähen 100 Seiten zu Beginn) an mir vorbeigeflogen sind. Der Stil changiert zwischen distanziert (indirekte Rede), Innenleben der Hauptfigur und dann irgendwann auch Dialogen. Auch sprachlich ist das Buch meist gelungen, obschon ich nicht weiß, ob Kinder wirklich so reden, wie hier teilweise dargestellt.

Alles in allem aber eine klare Empfehlung für Fantasyfans. Die Vorfreude auf Band 2 ist da, die Figuren will man wiedersehen (-lesen).