Definitiv kein vorhersehbarer Standard Fantasy-Kitsch!

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anni00 Avatar

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„Das Gesetzt der Natur“ ist kein Fantasybuch wie jedes andere! Direkt das wunderschöne Cover hat mein Interesse geweckt. Gaia ist die letzte Mutantin und kannte bisher nur ihr einsames Leben mit dem Lehrer und dem Jäger. Der strenge Jäger trainierte sie zu einer eisernen und zielsicheren Kämpferin und der vertraute Lehrer, der Gaia als Kind gerettet hatte, brachte ihr heimlich Lesen, Schreiben und den Pfad der Gerechtigkeit bei. Zu ihm schaute Gaia immer auf. Die Welt der Menschen war für Gaia unbekannt. Nachdem sie von dem Jäger vergewaltigt und geschwängert wurde, brach ihre bisherige Welt, so wie sie sie kannte, zusammen. Der Jäger wurde ermordet und der Lehrer und die Mutantin wurden von Gregorianern gefangen genommen. Mutanten galten als Unglücksbringer und wurden gemieden. Aufgrund der zahlreichen Mutanten vor vielen Jahren und des totbringenden Krieges wurden die Gesetze der Natur eingeführt. Gaia sollte, wie alle Mutanten vor ihr, öffentlich hingerichtet werden, doch Gaia gelang die Flucht. Von dort an war sie auf sich allein gestellt und musste als Wildling das Überleben von sich und ihrem Sohn sichern. Doch nachdem sie eine uralte, verbotene Waffe wider findet und ihre innere Macht entdeckt, nimmt ihre Leben und das ihres Sohnes eine erneute Wendung.

Am Anfang fand ich den Schreibstil recht ungewöhnlich, aber gut. Ich brauchte einige Kapitel, bis ich richtig in die Geschichte eintauchen konnte und habe zu Anfang einige Sachen nicht direkt verstanden. Der Schreibstil ist anders als man ihn kennt und gerade das mag ich so. Auch die Erzählform ist ungewöhnlich. Der Leser erfährt die Handlungen fast ausschließlich aus Gaias Sicht und nur selten und wenn sehr kurz aus der Sicht anderer Personen. Außerdem wird der Leser teilweise direkt angesprochen. In der Schreibweise gibt es keine Stolpersteine und die Handlungen lassen sich flüssig und spannend lesen. Interessant ist auch, dass sie Autorin kleine Spoiler in ihre Erzählweise einbaut, die sogar die Spannung steigern.

Gaia macht im Laufe der Geschichte viele Wandlungen durch. Vom Kind, das aufgrund des ungewollten Kindes seinen eigenen Tod wünscht, wird sie zur starken und selbstständigen Erwachsenen und liebevollen Mutter. Der Lehrer und der Sohn sind ihr das Wichtigste und sie handelt im Interesse dieser. Von einem einfachen Mutantenkind, über einen Wildling zum Schlächter durchläuft sie viele Entwicklungsprozesse und versucht ihren Weg zu finden. Von der von Menschen gehassten und gefürchteten Mutantin wird sie teilerorts zur angesehenen und verehrten Kämpferin. Und damit ist die Geschichte noch nicht zuende, nachdem sie wieder versucht auf den Pfad der Gerechtigkeit zurück zu gelangen und die letzten Bücher der Welt zu finden.

Im Laufe der Geschichte gewinnt man Gaia immer lieber und bewundert sie. Auch die anderen Hauptcharaktere wie der Lehrer sind authentisch und sympathisch. Ein Menschenmädchen, das am Anfang keine große Rolle gespielt hat, wird Gaia am Ende noch sehr hilfreich sein.

Besonders gefällt mir an dem Buch, dass es anders ist. Es ist kein Standard Fantasy Roman und auch in keinster Weise vorhersehbar. Im bin mir sicher, dass dieses Buch nicht jedem gefallen wird, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man es nicht bereuen. Ich mag den Schreibstil und bin gespannt, wie es mit Gaia und ihren engsten Gefährten weitergehen wird.

Dieses Buch ist für alle Fantasy Fans geeignet, die keinen Standard kitsch suchen, Abendteuer lieben und einfach mal etwas ganz anderes und sehr gutes lesen wollen.