Arm trifft reich

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ingehh Avatar

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Imbolo Mbue trifft mit ihrem Debutroman ein ganz aktuelles Thema. Das zeitlich nicht besser hätte erscheinen können.
Zwei Welten treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Da ist der reiche GEO Clark Edwards Banker bei Lehmann Brothers mit Villa in den Hamtons und Jente Jonga der sich um einen Job als Chauffeur bewirbt. Obwohl das Gespräch durchaus positiv verläuft, hofft Jende, dass er nicht nach seinem Aufenthaltsstatus in den USA befragt wird. Denn er ist illegal eingereist. Mit seiner Familie hofft er, der Armut in Kamerun zu entkommen um in den USA ein besseres Leben zu führen. Hat er doch schon so viel über den "Amerikanischen Traum" gehört vom Tellerwäscher zum Millionär. Doch sein Leben gestaltet sich ganz anders. Denn er lebt in der Illegalität. Er hofft auf seine Einbürgerung die mit viel Auflagen verbunden ist. Aber der ersten Schritt für ein besseres Leben ist gemacht, als er den Job bei Clark Edwards bekommt. Seine Frau besucht ein Colleg und arbeitet gleichzeitig als Pflegerin. Die Familie hat Probleme da die Vorstellungen über die Zukunft der beiden eine andere ist. Jente hat andere Wertvorstellungen wie seine Frau.
Das Drama begann mit der Lehmann Brother's Krise. Hiervon waren nicht nur Privatpersonen sondern auch viele Kommunen, vor allem in Deutschland betroffen. Unerklärlich, dass die USA zwar ihre Banken gerettet hat, aber den Zusammenbruch der Lehmann Brother's zugelassen hat. Ein Schelm der böses dabei denkt. Trotzdem geht das Zocken weiter.
Das Leben von Jende Jonga und GEO Clark Edwards sind sehr unterschiedlich. Hier trifft Reich auf Arm. Trotzdem haben die beiden ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Jentes Frau Nemi hilft sogar bei den Edwards aus.
Von der Krise sind beide Familien betroffen. Aber auch der Mittelstand und die wenig begüterten sind in diese Finanzkrise hart getroffen worden. Job weg; Krankenversicherung, Rente und Haus. Es gab auch viele Amerikaner die außerhalb der Gesellschaft leben mussten. Auch viele Kinder die heute noch mit ihren Eltern in Zelten hausen.
Verloren haben alle außer den Reichen, die ihr Vermögen kräftig vermehren
konnten.
Insgesamt ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Natürlich spielt auch die Immigration eine große Rolle. Krieg und Armut haben eine Völkerwanderung ausgelöst.