Der amerikanische Traum

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kleinerdrache Avatar

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“Das geträumte Land” ist der Debütroman von Imbolo Mbue, erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag. Es geht um die Familie Jonga, die um ihre Aufenthaltsgenehmigung und das tägliche finanzielle Überleben kämpfen muss. Sie lieben Amerika, den amerikanischen Traum und sind voller Hoffnung. Auf der anderen Seite stehen Edwards, eine reiche amerikanischer Bankerfamilie. Aber auch hier gibt es, hinter einer perfekten Fassade die um alles aufrechtgehalten werden soll, familiäre Probleme, Ehe- und Gewissenskrisen. Die Finanzkrise trifft beide Familien hart und wirft ihre Leben, Hoffnungen und Wünsche durcheinander.
Zwei Sachen sind mir an dem Roman zuerst positiv aufgefallen und haben mich davon überzeugt, dass ich das Buch lesen möchte. Zum einen das toll gestaltete Cover. Die warmen Erdtöne des Hintergrundes passen perfekt zu der afrikanischen Seite des Buchs, die darauf abgebildeten Besonderheiten New Yorks vertreten die amerikanische Seite. Neben dem Cover hat mich auch die Inhaltsbeschreibung in Zusammenhang mit der kurzen Biographie der Autorin neugierig gemacht. Die junge Autorin ist in der gleichen Stadt in Kamerun aufgewachsen wie ihre Protagonisten. Außerdem wohnt sie schon seit zehn Jahren in New York. Dadurch, dass sie beide Seiten des Lebens kennt hatte ich mir erhofft, dass dieses auch im Buch vermittelt wird und es auf eine andere emotionale Ebene hebt.
Leider hat sich sehr schnell herausgestellt, dass meine Erwartungen an das Buch nicht erfüllt werden. Schon nach den ersten paar Kapiteln habe ich gemerkt, dass dieses Buch mich nicht wirklich berühren kann. Der Schreibstil war für mich nicht fließend und nicht authentisch. Die sprachlichen Unterschiede, die man an Hand der Unterschiedlichen Kulturellen und Gesellschaftlichen Eigenschaften der Protagonisten erwarten würde, waren mir nicht überzeugend genug herausgearbeitet sondern plump und haben meinen Lesefluss oft unterbrochen. Allerdings hatte ich zum Teil auch das Gefühl dies ist der Übersetzung geschuldet. Dadurch das die Basis dadurch schon nicht gepasst hat, konnten mich auch weder die Protagonisten noch die Handlung überzeugen. Die Charaktere waren nicht ausgereift genug und dadurch weder besonders sympathisch noch überzeugend. Auch die Handlung, die im Prinzip interessant und aktuell ist, konnte nicht mitreißend vermittelt.
Alles zusammen genommen konnte das Buch leider meinen Erwartungen nicht gerecht werden, hauptsächlich durch den Schreibstil. Es konnte die Emotionen der Protagonisten nicht rüberbringen und blieb dadurch für mich. Von mir gibt es für eine gute Idee und gute Ansätze trotzdem noch 3 Sterne.