Der amerikanische Traum

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sylviemarie Avatar

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Jende Jonga ist am Ziel seiner Träume als er bei Clark Edwards vorstellig wird um bei ihm als Chauffeur anzuheuern. Er ist in Amerika, genauer gesagt in New York. Er hat seine Frau und seinen Sohn zu sich geholt, und er träumt davon ein amerikanischer Staatsbürger zu werden. Zunächst läuft es gut. Jende verdient mehr als er sich jemals erträumt hätte, Neni studiert und hat gute Noten. Doch dann beginnt ihr Plan schiefzulaufen. Clark Edwards ist Manager bei den Leman Brothers. Leman geht pleite, die große Finanzkrise beginnt und mit ihr stürzen etliche Menschen ins Unglück. Nicht unbedingt diejenigen, die dafür verantwortlich sind. Auch Jende verliert seinen lukrativen Job und plötzlich ist das wunderbare Amerika gar nicht mehr so strahlend. Denn der nächste Job wartet nicht bereits auf ihn und er muss niedere Aushilfsarbeiten machen um über die Runden zu kommen und über all dem hängt das Damoklesschwert der Ausweisung. Dass Neni mit ihrem Studentenvisum davon nicht betroffen ist, macht die Sache für ihn nicht besser und so trifft er die einzige für ihn mögliche Entscheidung, ohne Rücksicht auf seine Frau, die sich mit aller Kraft wehrt, sich schlussendlich aber unterordnet.
Imbolo Mbue hat in einem leichten Plauderton eine wundervolle intensive Milieustudie geschrieben, die Einblick gibt in all die Hoffnungen und Erwartungen und Nöte mit denen Menschen in ein fremdes Land gehen. Erfolg und Scheitern liegen dicht beeinander und oft können wir es nicht selbst beeinflussen, wohin der Weg geht, sehr wohl aber, wie wir ihn gehen. Die Geschichte von Jende Jonga zeigt, dass Traum und Wirklichkeit manchmal doch nicht so leicht zu vereinbaren sind. In jedem Fall ist dieses Buch absolut lesenswert.