Mehr erwartet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
rafiki Avatar

Von

Das Cover des Buches und auch die Inhaltsangabe haben mir sehr gut gefallen. Auch der Beginn der Geschichte hat mich direkt gepackt. Denn der Leser wird dirket und unvermittelt ins Geschehen hineingezogen und fühlt sofort mit Jende und Neni Jonga mit. Die beiden sind mit ihrem Sohn Liomi von Kamerun nach New York ausgewandert und versuchen sich dort ein neues, besseres Leben aufzubauen. Die einzelnen Kapitel sind abwechslungsreich gestaltet, da sie sowohl aus Neni's als auch aus Jende's Perspektive geschrieben sind. Der Autoren ist ist sehr gut gelungen die Emotionen der Figuren miterlebbar zu machen. Auch sprachlich ist die Geschichte sehr angenehm zu lesen. Mit der Verwendeung der Sprache wird auch der Unterschied der Einwanderung von Familie Jonga und anderen ausgewanderten Kameruanerinnen im Vergleich zu schon länger einheimischen AmerikanerInnen deutlich gemacht.
Durchweg wird sprachlich sowie inhaltlich deutlich, wie es ist fremd in einem Land, in einer Gesellschaft, in einer Kultur zu sein. Das hat mir sehr gut gefallen. Auf der anderen Seite erscheint mir die Perspektive der lang ansässigen AmerikanerInnen eher vernachlässigt und pauschalisiert worden zu sein.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin die Ggensätze und Unterschiedlichkeiten der zwei Welten (Familie Clark und Jonga) sehr bildlich dargestellt hat. Hierbei wurde jedoch wieder deutlich, dass die Autorin sich auf zwei Sichtweisen beschränkt. Für die Sichtweise der ausgewanderten KameruanerInnen ist sie sicherlich Expertin, jedoch fehlte mir das Einbeziehen der vielfältigen Lebenswelten und -stile anderer AmerikanerInnen, außerhalb der Clarks. Denn es gibt mehr als zwei verschiedene "Welten".
Thematisiert wird diese Unterschiedlichkeit der zwei Welten in Träumen, Hoffnungen, Lebenssinn, Bildungsverständnis, Familie, Loyalität, Verantwortungsgefühl und Freundschaft.
Gefehlt hat mir ein deutlicher Pannungsbogen! Inhaltlich hatte die Geschcichte durchaus einiges zu bieten und war spannend, jedoch hat die Handlung des Buches eher weniger Spannung aufgebaut. So ist die Geschichte eher vor sich hin geplätschert. Positiv war jedoch, dass mit dem Verlauf der Geschichte immer mehr die Fassaden der Figuren gebröckelt sidn und der Leser dahinter schauen konnte.
Darüber hinaus ist der Orginaltitel "Behold the dreamers" wesentlich treffender als der deutsche Buchtitel!
Alles in allem ein interessantes Buch darüber, wie es ist einzuwandern und sich fremd zu fühlen und in Unsicherheit zu leben, jedoch weniger spannend aufgebaut.