The American Dream

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Die USA sind das Land der Träume für die Familie Jonga. Nach vielen Kämpfen ist Vater Jende nun endlich mit seiner Frau Neni und dem Sohn Limbi in New York vereint. Als er dann auch noch den lukrativen Job als Chauffeur bei der Familie des Investmentbankers Clark Edwards ergattert, scheinen die Jongas endlich in Amerika angekommen. Und auch Neni erhält die Chance an ihrer beruflichen Zukunft zu arbeiten. Doch Jende und seine Familie landen irgendwann auf dem Boden der Tatsachen - auch in New York geht das Leben nicht immer bergauf. Die Bankenkrise wirft die Amerikaner ordentlich durcheinander und stellt alle Teile der Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Imbolo Mbue erzählt in ihrem Roman "Das geträumte Land" vom amerikanischen Traum, der nicht nur für die Einwanderer aus Kamerun existiert, denn auch die amerikanische Familie Edwards lebt scheinbar ihren Traum. Und das Land, auf das so viele Hoffnungen projektiert werden, kann sich auch zum Moloch wandeln und droht jeden der krampfhaft an den eigenen Illusionen festhält mit in den Abgrund zu reißen. Denn Träume können durchaus auch zu Alpträumen werden.

Der Roman behandelt Themen wie Familie, Einwanderung, Heimat, Werte und Selbstverwirklichung ohne zu bewerten. Mbue schafft es neutral und ohne erhobenen Zeigefinger zu erzählen.

Der Schreibstil ist angenehm lesbar, und eröffnet dem Leser einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft. Zwei Familien - die unterschiedlicher nicht sein könnten - bilden den Mittelpunkt des Romans.
Insgesamt hat mir der unaufgeregte Erzählstil recht gut gefallen, aber zugegebenermaßen gab es auch einige Längen.

Imbolo Mbue erzählt in "Das geträumte Land" keine völlig neue Geschichte, aber eine, die an Aktualität niemals einzubüßen scheint und mit der man sich immer wieder neu auseinander setzen sollte.