Von bestechender Aktualität: Mbues Roman um zwei Familien

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Ich kaufe meine Bücher grundsätzlich nicht nach Covern, aber dieses hier ist wirklich gelungen: Es erinnerte mich beim ersten Betrachten an einen in den warmen Farben Afrikas gearbeiteten Patchworkwandteppich, der den Hintergrund für die Umrisse der New Yorker Skyline bildet. Cover und Titel passen ausgezeichnet zum Buchinhalt. "Das geträumte Land" war mein erster Roman aus dieser Feder, konnte mich jedoch auf Anhieb überzeugen, erinnerte er mich doch manchmal ein wenig an "Upstairs downstairs" ("Das Haus am Eaton Place"). Beschrieben werden auch hier zwei Familien wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, die aber beide dasselbe Ziel verfolgen: Ihren Kindern einen guten Start, eine lebenswerte Zukunft bieten. Die Story ermöglichte mit ihrem leicht-lesbaren, manchmal ernst-anrührenden, manchmal humorvollen Stil eine Identifikation mit den Protagonisten - die US-amerikanische Bankiersfamilie und die Immigrationsfamilie Jonga - und wirkte authentisch auf mich; ich vermochte das Buch kaum aus den Händen zu legen. Einziger Minuspunkt: Für manche, nicht immer selbst erklärenden afrikanischen Ausdrücke hätte ich mir ein Glossar gewünscht.