Das gläserne Meer

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So ein schönes Cover findet man selten bei einem Buch. Rot-schwarz-weiß. Eine wunderbare Winterlandschaft, die wiedergibt, was inhaltlich in dem Buch ist. Schon alleine wegen dem Cover gefällt mir das Buch. Man kann es ansehen und sich dabei in eine heile Märchenwelt hineinfinden. Wunderschön. Josh Weil hat mit diesem Epos über 600 Seiten ein russisches Märchen für Erwachsene geschaffen, wonach der eine Bruder Goldmarie und der andere Bruder die Pechmarie ist, in Märchensprache vorgebracht und erläutert. Die Zwillinge Dima und Jarik sind unzertrennbar. Man möge fast sagen, sie sind siamesische Zwillinge, einer kann ohne den anderen nicht sein. Als der Vater vom Fischfang alsToter zurückkommt., kann die Mutter diesen Schmerz nicht verwinden und wird in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Die beiden Brüder kommen zu einem Onkel auf dem Bauernhof, der arm ist, aber den Brüdern ein schönes Leben gibt, in dem er ihnen wundersame Geschichten erzählt und sie mit dem Boot hinaus auf den See fahren läßt, wo sie auf der Suche nach besonderen Wesen sind. Doch der Onkel stirbt, die Mutter kommt wieder nachhause und die beiden Brüder werden erwachsen. Beide Brüder arbeiten in der Oranzeria, eine Welt mit einem Glasdach versehen. Hier wird es niemals dunkel, aber besondere Pflanzen wachsen das ganze Jahr über. Während Jarik heiratet, zwei Kinder bekommt und vom Chef zielstrebig befördert wird, hört Dima zu arbeiten auf. Er wohnt mit seiner Mutter und einem Hahn in einer Wohnung, arm, hungrig, kalt. Die Brüder haben sich um Welten entfernt. Sehr gut zu lesen, wie sich das Leben der beiden Brüder gestaltet. Aber ich will hier wirklich nichts vorwegnehmen, denn die Lebenswege der Brüder sind beide außergewöhnlich. Der Autor führt uns in eine Märchenwelt, in das Leben des heutigen Rußlands und in eine Fiktion. Der Leser kann selbst entscheiden, wo er sich gerade befindet. Der Autir hat eine wirklich ausdrucksstarke Art zu schreiben. Einmal führt er uns in die schöne Natur Rußlands, dann zeigt er uns die Armut und dann die Leute, die wie wir amerikanische Artikel kaufen können.Seine Sprache und seine Sätze sind teilweise eigenartig, aber man kann sich schnell dararm gewöhnen. Am Anfang eines jeden Kapitels steht eine schwarz-weiß Zeichnung. Wenn man das Buch gelesen hat, versteht man den Ausruck "Das gläserne Meer". Es ist die Oranzeria, die alles mit einem Glasdach überzieht. Die 600 Seiten waren für mich ein Genuß.Ich bin von dem Buch immer noch gefangen. Der Schluß hat mir sehr zu schaffen gemacht.