Das gläserne Meer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
kanshu Avatar

Von

Das gläserne Meer von Josh Weil beschreibt in imposanten Worten und sehr wortreich, wie sich das Leben zweier Brüder entwickelt. Jarik und Dima sind Zwillinge. Als Kinder treiben sie eine zeitlang in einem Bötchen auf dem Meer. Dabei nehmen sie sich gegenseitig die Angst und wärmen sich. Sie sind zwei Brüder, die sich ausnahmslos verstehen. Sie verbringen die Kindheit auf dem Bauernhof ihres Onkels. Ihr Vater ist früh gestorben. Sie erzählen sich die russischen Mythen. Die Sagen fesseln sie besonders, sie sind Teil ihres Lebens. Durch die Signifikanz der Sagen wird auch der Leser in die beeindruckende russische Sagenwelt gezogen und mit einbezogen. Als sie erwachsen werden, fangen beide an, in einem Gewächshaus zu arbeiten. Dies nennt man Oranzeria. Es ist ein ganz besonderes Gebilde, da es sich um die Stadt erstreckt. Es wird das gläserne Meer genannt, da es von im Weltall befindlichen Spiegeln beleuchtet wird. Jarik heiratet bald und wird Vater von zwei Kindern. Dima, alleinstehend, verbringt viel Zeit bei seinem Bruder und dessen Familie. Das Schicksal treibt sie auseinander. Jarik wird im Gewächshaus befördert und erreicht nach und nach immer bessere Posten. Dima hingegen verändert sich kaum, er bleibt der Alte. Er versteht allerdings nicht, warum sich sein Bruder und seine Familie ihm gegenüber ändert und es kommt zu Spannungen. Dima träumt davon, den alten Bauernhof aus Kindertagen zusammen mit Jarik zu kaufen und zu bewirtschaften. Doch Jarik möchte das nicht, was zu einem Zerwürfnis führt. Als die Mutter der beiden erkrankt, ist es Dima, der sich aufopferungsvoll um seine Mutter kümmert.
Ein einfühlsames Buch über das Leben und die unterschiedliche Entwicklung von Zwillingsbrüdern. Teilweise ist der Autor m.E. etwas zu ausschweifend, was das Lesen anstrengt. Ansonsten ein gelungener Roman.