Die Zerbrechlichkeit des Glücks

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Die vom Tod ihrer Mutter traumatisierte junge Frau Vincent arbeitet im Hotel Caiette als Barkeeperin, als sie den erfolgreichen New Yorker Investor Jonathan Alkaitis kennenlernt. Er entführt sie ins „Königreich des Geldes“, während sie ihm dafür verspricht, etwas Leichtigkeit in sein Leben zu bringen und für die Öffentlichkeit seine Ehefrau zu spielen. Vincent ahnt jedoch nicht, dass Jonathans Vermögen auf eine verhängnisvolle Lüge aufbaut.

Ich muss sagen, dass ich mir vom Cover und dem Klappentext etwas völlig anderes erwartet habe, aber trotzdem beim Lesen nicht enttäuscht worden bin.

Anfänglich hatte ich Probleme, mir die zahlreichen Charaktere zu merken und sie richtig in die Handlung einzuordnen. Auch im Verlauf der Geschichte wurden es nicht gerade weniger. Hinzu kommen Zeitsprünge, mal in die Vergangenheit, dann wieder in die Zukunft, was mich zunächst ziemlich gestört hat. In der zweiten Hälfte des Buches hat es dann „klick“ gemacht. Die Sinnstränge verweben sich ineinander und ergeben ein schlüssiges Bild. Man merkt, dass all das Verworrene letztendlich ein Kunstgriff der Autorin ist, die es versteht, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie eine große Menge an Charakteren auf wundersame Weise zusammenzuführen.

Emily St. John Mandels Schreibstil ist nüchtern und doch fesselnd und ich finde besonders ihre Art Dialoge aufzubauen einfach genial. Passend zum Cover ist die Geschichte geprägt von einer gewissen Melancholie, jedoch ohne ins Melodramatische abzurutschen. Die Geschichte von Vincent und den Menschen, mit denen sie zu tun hat, ist letztendlich eine Geschichte von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit; davon, dass nichts ewig währt.