Schicksalshafte Ereignisse

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Um eine junge Frau, Vincent, die schon früh mit Verlust umgehen muss und bei ihrer Arbeit als Barkeeperin im Glashotel auf eine sehr einflussreiche Persönlichkeit trifft.

Worum geht es wirklich?
Betrug, Verlust und Heimatlosigkeit

Lesenswert?
Prinzipiell ja, mir hat es aber nicht so zugesagt. Ich habe mit einer ganz anderen Handlung gerechnet bzw. bin mit Erwartungen an dieses Buch heran gegangen, die nicht erfüllt werden konnten. Dennoch glaube ich, dass dieses Buch vielen Leser*innen gefallen kann. Das Glashotel, der Ausgangsort dieser Geschichte, ist ein Luxushotel im Nirgendwo, in dem Menschen im Luxus lebend die Natur außerhalb des Hotels genießen und beobachten können. Diese ganze Stimmung ist wunderbar eingefangen und von der Autorin konstruiert worden. Hier arbeitet unter anderem Vincent, die bereits keine leichte Kindheit hatte. Als dann ein Schriftzug an das Hotel geschmiert wird und für Aufregung sorgt, ergreift sie die Gelegenheit fortzugehen. Sie begleitet den reichen Jonathan Alkaitis ohne etwas von seinem Geheimnis zu ahnen. Sein gesamtes Geschäft beruht auf Betrug und einem gefährlichen Schneeballsystem, welches nicht lange gut gehen wird. Der überwiegende Teil der Handlung beschäftigt sich mit diesem Thema und den Folgen und den Einzelschicksalen von betroffenen Menschen - damit hatte ich einfach nicht gerechnet. Ich hatte angenommen, dieses Glashotel würde viel mehr im Mittelpunkt stehen.
Generell tauchen sehr viele Figuren auf, die auch grob miteinander vernetzt sind und man erlebt Handlungen in ganz unterschiedlichen Zeitspannen, begleitet einige Personen durch mehrere Jahrzehnte. Beides sorgt dafür, dass es für mich eher schwierig war, der eigentlichen Handlung oder einer bestimmten Person zu folgen, weil sich immer nur kurze Eindrücke aus Situationen ergaben und das große Ganze selbst zusammen gesetzt werden muss. Aus diesem Grund war für mich zu wenig Spannung oder Interesse an der Handlung vorhanden und die ganze Geschichte wurde eher zäh und ziellos.
Die Autorin kann definitiv toll schreiben, kleine Momente ganz authentisch einfangen und eine Hoffnungslosigkeit, eine Einsamkeit beim Lesen erzeugen.
Ich hoffe sehr, dass anderen Leser*innen das Buch besser gefällt!