Solide

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Zuallererst muss man der Autorin ein ganz großes Lob aussprechen: Sie versteht es wirklich gut, den Sound und das Feeling der Geschichte einzufangen und alle Charaktere sprachlich, sowie handlungstechnisch der Gegebenheiten anzupassen. Soll heißen, dass die Dialoge der Protagonisten, sowie deren Handlungen gut an das atmosphärische Setting angepasst wurde.

Eines darf ich vorweg verkünden: Das ist ein - ganzheitlich betrachet - grundsolides Buch! Irgendwie verwundert mich das völlig! Vor allem weil die Erwartungshaltung nach dem Vorgänger enorm war. Es ist faszinierend, dass diese Story gänzlich ohne Effekthascherei bzw. völlig ohne überraschender Wendungen auskommt, umso großartiger ist es, dass man trotzdem gespannt an den Worten der Autorin hängt und den Handlungsverlaug gespannt verfolgt.

Und obwohl man die mühevolle Arbeit, bzw. die Liebe zum Detail deutlich spüren kann, verliert sich die Geschichte zu Beginn im Perfektionismus. Dieser extrem fabulierende, ausschweifende Stil der Autorin macht es dem Leser richtig schwer, den eigentlichen Handlungsstrang problemlos rausfiltern zu können. Hier hätte eine gefühlvollere, authentischere Einleitung dem Storyaufbau deutlich mehr geholfen. Hat man einmal diese Barriere überwunden, so darf man sich auf einen anspruchsvollen, eigenartigen, in dieser Form bisher selten in Erscheinung getretenen Roman freuen.

Besonders gefallen hat mir die ruhige, stilvolle, gelassene, beinahe poetische Art wie Mandel ihr Storytelling aufzieht. aufgebaut werden kann, Spannung im herkömlichen Sinne ausgrenzt und den Leser trotzdem irgenwie unterhält.

Empfehlen würde ich das Buch all jenen, denen das oben Geschriebene imponiert hat und die mal aus dem Einheitsbrei ausbrechen wollen.