Verzweiflung, Aussichtslosigkeit und etwas Hoffnung auf eine bessere Zukunft

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donna vivi Avatar

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Wenn ein Lebensgefährte – sogar Verlobte – spurlos verschwindet, ist Verzweiflung verständlich. Wenn zwischen Mae und Peter (einer anwesenden und einer abwesenden Hauptfigur) eine wahre Partnerschaft, Liebe und Respekt je vorhanden waren, kann man sich leicht vorstellen, dass Mae krank vor Sorge ist. Doch ihr Traummann, Peter, war nicht aufrichtig. Er war ein Betrüger und nun ist er weg. Peters Spuren existieren nur noch in einer geträumten Welt, in Erinnerungen und in hinterlassenen Gegenständen.

Die Leseprobe klingt melancholisch, es gibt viele tragische Details. Die Hauptfigur, Mae schwelgt fast durchgehend in Selbstmitleid, doch es blieb noch Platz für eine witzige Bemerkung für den hinterlassenen Hund: „Bitte friss diesen Zettel auf.“ Eine bitterböse Anspielung auf Peters Abschiedsbrief, auf den letzten Gegenstand, der erhoffen lässt, dass Peter etwas für Mae empfand.

Die schockierende Einführung in die Geschichte ist reich an emotionalen Momenten, die immer wieder zum Grundgedanken zurückführen; zum „Mistkerl“ Peter. Nebenbei gibt es Hinweise auf weitere Tragödien. Möglicherweise löst Peters Verschwinden eine Kettenreaktion aus.

Insgesamt scheint es so, als wären die Regentage etwas Aussichtsloses, wie die Situation, in der Mae steckt. Doch der Regen wird aufhören, man sollte selbst Regentage genießen und mit Zuversicht in die Zukunft blicken: Die Empfehlungen, was man an Regentagen zum Glück beitragen kann – jeweils am Kapitelanfang – bieten eine liebevolle Sammlung von New Yorker Insider-Tipps, Kaffees, Geschäften und Ausflugsmöglichkeiten. Dieser kleine indirekte Reiseführer ist stimmungsvoll und einladend.

„Das Glück an Regentagen“ ist ein geheimnisvolles Buch. Es wird sehr spannend herauszufinden, wer Peter wirklich ist und wie er ist. Er scheint zwar ein Betrüger, doch ein liebevoller Mensch zu sein. Auch die Verbindung zur Vergangenheit und zu Maes Großmutter, Lilly könnte interessant werden.