Maes Männer verschwinden

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emmmbeee Avatar

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Erst verschwindet Maes Jugendfreund Gabe, und als sie in New York ihrem Leben eine neue Richtung gibt, ist kurz vor der Hochzeit auch ihr Verlobter Peter unauffindbar. Zurück in Alexandra Bay, sind ihr die geliebten Grosseltern fremd geworden. Maes Leben, ohnehin durch Schicksalsschläge seit langem recht bewölkt, wird dadurch nicht gerade sonniger.
Doch es muss weitergehen, und dabei helfen sinnigerweise die praktischen Tipps für Regentage am Beginn jedes neuen Abschnitts, sodass ich grad froh bin, wenn das Wetter momentan nicht sonnig ist und ich sie teils ausprobieren kann. Aus den negativen Erlebnissen im Inhalt des Werkes wiederum ist der Leser eingeladen, seine eigene Lehre daraus zu ziehen.
Viele Emotionen ziehen sich durch den ganzen Text, und man fühlt besonders mit Mae Summers. Die Figuren gehen allesamt nahe, vermutlich weil jeder Leser sich in einem der Protagonisten wiederfindet oder in ähnlichen Situationen war, die gleichen Fehler gemacht hat, sich ebenso hat täuschen lassen. Lang gehütete Familiengeheimnisse, Verwicklungen lassen einen Blick auf diese Familie zu, der man es wünscht, dass die Tage endlich wieder heiterer werden.
Was das Buch auch lebendig macht, ist, dass nicht nur aus der Perspektive einer Person erzählt wird, sondern auch aus der von anderen «Mitspielern», sodass Mae zwar im Mittelpunkt bleibt, aber nicht die Hauptprotagonistin bildet.
Gleichzeitig stattfindende Geschehnisse türmen sich aufeinander, sodass die Handlung manchmal überfrachtet wirkt, was teils auf Kosten der Tiefe geht. Munter erzählt, liest sich das Buch jedoch sehr leicht und spritzig, hat aber auch seine Längen, besonders gegen den Schluss hin. Da hätte ich mir mehr Tempo gewünscht.
Insgesamt eine ablenkende Lektüre, wenn man sich gerade nichts Schweres wünscht. Was kann sich die Autorin Marissa Stapley besseres wünschen, als dass ihr Debutroman im eigenen Land zum Bestseller wird?