Ein Buch über Bücher

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Cathy Bonidan beschreibt in ihrem Buch „Das Glück auf der letzten Seite“ den Weg eines Manuskripts, das das Leben seiner Leser*innen verändert.

Ich mochte den Aufbau des Buches ganz gerne. Es ist komplett als Briefverkehr der beteiligten Charaktere gestaltet, was es interessant, aber auch am Anfang ein wenig verwirrend macht, wenn die Charaktere noch nicht bekannt sind. Im Allgemeinen empfand ich die Briefkontakte als nette Idee, jedoch im Jahr 2016 - in dem die Handlung spielt - ein wenig aus der Zeit gefallen. Von manchen Personen erfährt man, dass manche keinen Anschluss in die „moderne Welt“ besitzen. Jedoch hätten sich über Telefonate oder E-Mails manche Handlungsstränge schneller lösen lassen, was das Buch für mich zeitweise unlogisch gemacht hat.

Auch die Art, ihre Briefe zu schreiben, war für mich nicht im Jahr 2016 angekommen. Ich musste mehrmals nachschauen, in welchem Jahr die Handlung sich befindet, weil ich sie sprachlich locker 100 Jahre eher angesiedelt hätte, weil sie so gestelzt klangen. Ebenso haben sich die „Stimmen“ der Charaktere innerhalb der einzelnen Briefe kaum unterschieden, sodass ich auch hier überlegen musste, wer überhaupt mit wem kommuniziert.

Die Story war locker und genau richtig für ein entspanntes Wochenende. Es wird genau so viel Spannung aufgebaut, dass Leser*innen zum Weiterlesen angehalten werden und nicht die Lust verlieren. Auch, wenn ich manche Handlungen nicht nachvollziehen konnte und auch die Hartnäckigkeit von Anne-Lise teilweise als grenzüberschreitend empfand, war die Handlung in sich schlüssig und es hat mir Spaß gemacht, die Reise des Manuskripts durch die verschiedenen Hände zu verfolgen. Aufgrund des Themas des Buches war der Ursprung des Manuskripts relativ vorhersehbar, trotzdem war das Ende gut gemacht.

Alles in allem ein solider Roman, der mich in einen schönen Urlaub in Frankreich zurück versetzt hat, mir wahrscheinlich eher nicht länger im Gedächtnis bleiben wird.