Spannende Briefe

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brenda_wolf Avatar

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Was für ein außergewöhnliches Buch! Es geht um ein Manuskript, das Anne-Lise im Nachtisch ihres Hotelzimmers vorfindet. Sie liest es und ist begeistert, es bringt etwas in ihr zum Klingen. Ihr Ehrgeiz ist es, den Verfasser ausfindig zu machen. Es stellt sich heraus, dass der Autor Sylvestre Fahmer dieses Manuskript bereits vor dreiunddreißig Jahren geschrieben hat und es ihm auf einer Reise nach Montreal abhandengekommen ist. Er hatte es nicht vollendet. Es muss noch einen zweiten Autor geben, der den Roman zu Ende geschrieben hat. Und wer Anne-Lise kennt, der weiß, dass sie nicht lockerlässt um dieses Rätsel zu lösen.

Der Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ besticht mit einem wunderschönen Cover. Für mich eigentlich alles was ich brauche, um mir ein Buch zu schnappen. Der Eiffelturm, eine Frau, die sich in ein Buch vertieft. Und doch ist auch der Inhalt etwas ganz Besonderes. Die Autorin Cathy Bonidan hat ihren Roman in Form eines Briefromans angelegt. Sie lässt ihre Protagonisten Briefe schreiben. In unserer Zeit ein Novum. Ein persönlich gehaltener Brief gilt als veraltet. WhatsApp und E-Mails haben diese Form der persönlichen Kontaktnahme aussterben lassen. Das ist schade. Ein Brief ist ausführlicher, bringt die Gedanken besser zum Ausdruck.

Anne-Lisa lernt auf ihrer Suche viele unterschiedliche Menschen kennen, Menschen, denen sie nie begegnet wäre. Und zu denen sie im brieflichen Kontakt Nähe aufbaut. Man erfährt viel über die Adressaten. Interessant ist, dass die Briefe in das Leben dieser Menschen eingreifen, Veränderungen bewirken. Anne-Lise bringt mit ihrer Hartnäckigkeit Menschen zusammen.

Wann schreibe ich, wann schreiben Sie den nächsten persönlichen Brief? Es könnte spannend werden.

Fazit. Eine Liebeserklärung an das Briefe schreiben und das Lesen. Mir hat das Buch Spaß gemacht und ich empfehle es gerne weiter.