"Das Glück liegt im Darm" suggeriert bereits im Buchtitel, was dieser Ratgeber vermitteln will und greift gut die Haltung der Autorin zur Thematik auf. Das Buch ist schlüssig gegliedert und die Abbildungen sind anschaulich und nachvollziehbar ausgewählt worden. Polster beginnt zunächst mit Auszügen aus der eigenen Biografie und lässt immer wieder persönliche Geschichten, die in enger Verbindung mit eigener Darmtätigkeit und Wohlbefinden stehen, einfließen. Manchmal wirkt das Geschriebene dadurch nicht hochgradig wissenschaftlich, erhält allerdings somit auch eine vertraulichere Note. Polster schafft es, nicht zu viele Anekdoten oder gar persönliche Annahmen zu streuen, so bleibt es glaubhaft. Wer sich für dieses Buch entscheidet, hat ja vermutlich ohnehin den Eindruck, dass der Darm stark zur eigenen Balance und Gesundheit beiträgt. Die Autorin betont und wiederholt mehrmals, dass der Darm mit unseren anderen Organen in enger Verbindung steht und wenn die empfindliche Darmbalance gestört würde, gerate auch die menschliche Gesundheit durcheinander. Die guten Darmbakterien müssen demnach geschützt werden! Vieles im Ratgeber ist mir bereits bekannt oder habe ich bereits am Rande gehört. Ich hätte mir da noch mehr fundiertes Wissen oder tiefgründigere Hinweise gewünscht. Beispielsweise fehlt mir das Aufgreifen typischer Darmleiden und wie sie tatsächlich angegangen werden beziehungsweise, worauf diese hindeuten können. Diesbezüglich bleibt mir der Ratgeber zu vage und erscheint eher als Appell gegen zu viele Medikamente oder nicht hinterfragten (Essens-) Konsum. Manche Aspekte werden von Polster auch nur kurz angerissen, obwohl eine ausführlichere Erklärung hilfreich gewesen wäre. So könnte der Bereich zur Ernährung auch intensiver begleitet werden: Ein kurzer Exkurs, woher die Lebensmittel bezogen werden sollten beziehungsweise ob es qualitative Unterschiede / Fallen bei deren Beschaffung gibt, wäre hilfreich. Sehr gelungen finde ich die Rezeptvorschläge. Definitiv lesenswert für diejenigen, die sich in die Thematik einarbeiten wollen, aber es sind keine revolutionären Neuheiten enthalten.