Das Glück, wie es hätte sein können

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Mitten in Paris. zwei unterschiedliche Menschen begegnen sich und erkennen sich auf seltsame Art und Weise.
Suzanne, um die 40, ist Klavierstimmerin, verheiratet, keine Kinder, bereitet aber gerne Praktikanten auf die Prüfung vor, lebt mit ihrem Mann Antoine geordnet, in vertrauten Ritualen, scheinbar glücklich und zufrieden. Serge, 60 Jahre alt, ebenfalls verheiratet, mit einer jungen Frau , mit der er 2 Kinder hat, eine schöne Tochter und ein trauriger Sohn, der um die Gunst des Vaters ringt. Seine Frau Lucie richtet das haus schön ein und Soirees aus, perfekt, aber wohl viel Fassade, Serge leidet an Augen-Migräneattacken, was hindert die klare Sicht?
Ein Klavier im Haus ist der Anlass der ersten, aber flüchtigen Begegnung. Und dann sieht Serge sie zufällig wieder und folgt ihr und es beginnt eine Obsession, Treffen in leeren Häusern, Erotik, aber auch intime Nähe durch Gespräche, Unausgesprochenes bahnt sich einen Weg. Vor allem Serge fühlt sich erstmals verstanden und sucht Bewältigung eines Kindheitstraumas, eine Erinnerung, die sein Leben schwer macht.
Aber es liegt schon zeitig in der Luft, dass dieses Verhältnis nicht von Dauer sein wird. Darauf deutet ja auch schon der Titel hin und auch das Bild auf dem Einband. Melancholie und Einsamkeit , die letztlich alle schon spüren unter scheinbar wohliger Fassade. Mit viel Gespür für die Empfindungen, die richtigen Worte sowie Töne und Untertöne erzählt Veronique Olmi von gescheiterten Lebensentwürfen, nicht hoffnungslos, aber mit viel Schwere, dennoch wunderbar poetisch und gut lesbar. Schönes Stück Literatur!