Das Glück, wie es hätte sein können

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

Serge ist 60, verheiratet mit seiner jungen schönen Frau Lucie und hat 2 Kinder. Der Sohn ist etwa 8, die Tochter noch klein. Er besitzt ein Immobilienbüro und führt ein gutbürgerliches ziemlich sorgenfreies Leben und bezeichnet sich selbst als neureich. Trotzdem ist er unzufrieden – ohne genau den Grund zu wissen. Zu seinem Sohn findet er keinen Zugang und oft möchte er eigentlich nur seine Ruhe. Dann lernt er die Klavierstimmerin seiner Frau Suzanne kennen. Sie ist 20 Jahre jünger als Serge und eigentlich unscheinbar. Verheiratet, doch ihr Mann ist zwar nett, aber irgendwie auch ein Langweiler. So beginnen sie eine Affäre, die bald eine Liebe wird. Obwohl eigentlich nichts dafür spricht. Und sie hat auch keine Zukunft und obwohl sich Suzanne von ihrem Mann trennt, kommen sie und Serge nicht wirklich zusammen. Denn er schleppt noch einen Rucksack aus seiner Kindheit mit sich herum und während er versucht, eine Entscheidung zu treffen – treffen am Ende die beiden Frauen ganz andere…
Das Buch ist nicht dick, nur wenig mehr als 200 Seiten. Es ist in kurze Kapitel eingeteilt, die abwechselnd aus Sicht von Serge und Suzanne geschrieben sind, einige wenige auch aus Sicht von Serges Sohn. Über alle andere Personen, wie Lucie oder Serges Vater, wird indirekt geschrieben. Viele Sätze sind wirklich sehr poetisch mit klugen Gedanken. Trotzdem war ich immer wieder versucht, das Buch – ohne auszulesen – wegzulegen. Ich fand einfach keinen wirklichen Zugang zu der Geschichte, langweilte mich über einige Kapitel, war oft irgendwie genervt/enttäuscht. Ich konnte keine der Figuren als besonders sympathisch oder unsympathisch empfinden (eigentlich tat mir nur Serges Sohn leid) – sie blieben irgendwie alle ohne „Fleisch“, seltsam konturlos und leblos. Sie haben mich nicht wirklich berührt, sondern waren wie hinter einem dicken Nebel. Ich war froh, als das Buch zu Ende war.