erdrückend

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nine85 Avatar

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In diesem Roman geht es um Serge, der 60 Jahre alt ist und mit einer 30 Jahre jüngeren Frau verheiratet ist, mit der er zwei Kinder hat. Es sind ein Mädchen und ein Junge. Nach außen hin wirkt es zu Beginn wie eine ganz normale Familie, doch der Schein trügt. Eines Tages kommt Suzanne in Serges Haus, um das Klavier für seinen Sohn zu stimmen. Es entwickelt sich eine Affäre zwischen Suzanne und Serge. Suzanne ist ebenfalls verheiratet und es scheint als wenn sie soweit zufrieden wäre mit ihrem Leben. Im Gegensatz zu der Frau von Serge ist Suzanne älter und auf den ersten Blick weiß Serge selbst nicht so genau was ihn an Suzanne reizt. Nach und nach bekommt der Leser einen Eindruck wie Serge sich wirklich fühlt, er behandelt seinen Sohn z.B. komplett anders als seine Tochter. Er begegnet dem kleinen Jungen mit mehr Abstand und man hat das Gefühl, dass er nichts mit ihm anfangen kann. Erst in der Gegenwart von Suzanne öffnet sich Serge und verrät ihr seine traurige Kindheit und wie er aufgewachsen ist. Er ist aufgewachsen in einer Familie, wo der Vater die Mutter schlägt und bekommt mit wie der Vater den vermeintlichen Liebhaber seiner Mutter umbringen lässt. Erst nachdem Sergej sich seinem Vater nach über 30 Jahren stellt, erfährt er die wahre Geschichte, die hinter allem steckt. Die Frau von Serge findet letzten Endes heraus, dass er eine Affäre mit der Klavierstimmerin hat. Trotzdem trennen sie sich noch nicht, seine Frau weiß ebenso wenig von seiner Kindheit.
Das Buch liest sich in meinen Augen sehr gut, ich hatte es innerhalb von einem Tag durchgelesen. Die ganze Geschichte um die Affäre und die kaputte Familie von Serge fesselte mich schon. Gleichzeitig fand ich es auch sehr erdrückend auf der einen Seite. Zum Ende des Romans ist ebenso zu erkennen wie eine Affäre einer Ehe schadet und die schlimmen Erfahrungen mit Serges Vater sich in dem Verhalten zu seinem eigenen Sohn widerspiegelt. Ich kann schwer sagen, ob ich das Buch gut oder schlecht fand. Es bleibt nach dem Lesen ein Gefühl von erdrückend und deprimierend zugleich. Denn Suzanne und Serge, die anscheinend doch Gefühle für einander haben, finden am Ende nicht zusammen bzw. der Leser erfährt nicht mehr davon. Übrig bleiben die Charaktere und wie sich deren Leben mit der Affäre und der Geschichte um Serges Kindheit verändert haben.