Tiefgang auf leiser Welle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kilian Avatar

Von

Tiefgang auf leiser Welle, mit diesen eigentlich nicht zusammenpassenden Worten kann ich mein Urteil zu dem Buch am besten verdeutlichen.
Serge, ein älterer erfolgreicher Immobilienmakler , verheiratet mit einer jungen blenden aussehenden Frau und Vater von zwei kleinen Kindern. Suzanne, Klavierstimmerin , kinderlos und verheiratet.
Die Beziehung der beiden fängt mit einem Hauch von Erinnerung an die jeweils andere Person an und vertieft sich im Laufe des Buches. Sie ist aber von vorneherein zum Scheitern verurteilt, was auch der Leser schon zu Beginn des Buches ahnt. Die beiden Hauptfiguren scheinen in so verschiedenen Welten zu Leben, dass ein Miteinander gar nicht möglich ist. Serge ist am liebsten in seinem Auto, da kann er die Welt um sich herum ausblenden und Suzanne, kann nicht verstehen, dass jemand Paris nicht zu Fuss erkunden will.
Serge hasst nichts mehr als die Einengung durch Konventionen, wenn immer möglich lockert er die Krawatte und zieht sogar Schuhe und Socken aus. Suzanne hilft dagegen ihrem Mann die Illusion eines Fussballbegeisterten gegenüber seinen Kollegen aufrecht zu erhalten.
Wie dieses Beziehung sich immer mehr vertieft und welche Rolle die Wünsche der Kinder spielen, alles sehr tiefsinnig ohne aber viel an Wissen um die menschliche Psyche vorauszusetzen.
Mir fremd blieb die Rolle der Musik in diesem Buch. Immer wieder tauchen Stücke, Komponisten und Interpreten auf, die man eigentlich kennen müsste um die Rolle der Musik in diesem Buch zuv verstehen.
Trotzdem ein leichtes und doch tiefgängiges Lesevergnügnen für das man sich aber Zeit lassen sollte, gerae die Nuancen machen das Buch zu einem besonderen.