Wann beginnt das wirkliche Leben...

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an_der_see Avatar

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Im Leben des 25. jährigen Arno gibt es glückliche und dunkle Geheimnisse. Ein glückliches Geheimnis besteht darin, dass er 25 Jahre durch Wien gestreift ist. Abfall, Weggeworfenes, von der Gesellschaft Ausgeschiedenes war Teil seines Leben. Mit 25 Jahren lebte Arno in einer 30 Quadratmeter großen Wohnung in Wien, in der Nähe der Oper in zentraler Lage, zusammen mit seiner Freundin M. Arno möchte Schriftsteller werden und finanziert sich sein Leben indem er aus dem Altpapier Gesammeltes verkauft. Bei ihm zu Hause stapeln sich die Bananenkisten mit wertvollen und nicht so wertvollen Büchern, alten Comics, historischen Wertpapieren. Je länger er dieser Tätigkeit nachgeht, desto mehr Zeit nimmt sie in Anspruch, desto umfangreicher wird sein Wissen. Desto weniger Zeit bleibt ihm zum Schreiben. Ein Kreislauf, aus dem er droht nicht mehr herauszufinden. Selbstzweifel stellen sich ein, Zukunftsängste plagen ihn, Identitätsherausforderungen stellen sich ihm, die Zeit verrinnt.
Auf den 25 Seiten der Leseprobe werden Themen angesprochen, die mich sehr interessieren, über die ich mehr aus der Sicht von Arno erfahren möchte. Am liebsten hätte ich nach den 25 Seiten sofort weiter gelesen. Es stellt sich mir die Frage wie Arno den Sprung zum Schriftsteller schaffen wird, wie er von seinem Altpapiersammeln wegkommt, wie sein weiterer Lebensweg ausschauen mag, welche Hürden und Stolpersteine ihm begegnen, wie sich sein Verhältnis zu seinen Eltern entwickeln wird, wird seine Beziehung zu M. Bestand haben, wie wird Arno seine Zeit nutzen, wird er eines Tages das Gefühl haben, in seinem Leben angekommen zu sein, jetzt das wirkliche und echte Leben zu führen. Diese Fragen mit der klaren, bildhaften und aussagekräftigen Sprache von Arno Geiger beantwortet zu bekommen, wäre mir eine sehr große Freude und wie ich vermute, ein nachhaltiges Leseerlebnis. Ich wäre sehr erfreut, wenn ich „Das glückliche Geheimnis“ von Arno Geiger vorablesen könnte.