Aufruf Bücher und Briefe zu retten

Arno Geiger hat uns tiefen Einblick in sein Leben und die Quellen seines Schaffens gegeben. Die ungewöhnliche Art, sich durch Papiercontainer zu wühlen, darin jedoch Schätze zu entdecken, die Inspiration für seine Werke geben, haben mich sehr beeindruckt. Ich habe mit Erschrecken erfahren, dass Bücher in Papiercontainern landen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Danke, Arno Geiger, dass Sie Bücher vor der Vernichtung gerettet haben und die Bücher wieder bei Lesern gelandet sind. Auch der Mut, so offen über sein Leben und seine Krisen zu schreiben, hat mich beeindruckt. Bücher von Arno Geiger sind immer ein Gewinn für einen selber, so auch dieses. Man erfährt, woher er für einige seiner Werke die Quellen hat und mich regt dies an, diese Bücher noch einmal mit diesem Hintergrundwissen zu lesen. Mich hat das Buch auch sehr viel zum Nachdenken über den kommenden Verlust von Briefen nachdenken lassen. Briefe, die er gefunden hat, geben ihm und allen anderen, die Briefe lesen, Einblicke ins Innerste des Schreibers, lässt einen an traurigen und fröhlichen Erlebnissen, Erfahrungen teilhaben und sind zugleich Geschichtsquellen, Zeitzeugnisse. Diese privaten Quellen versiegen allmählich, was sehr schade ist.
Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Sich einlassen auf ungewöhnliche Wegen Zugang zu Inspirationen zu bekommen und vielleicht auch als Idee, mal wieder einen Brief zu schreiben, der der Nachwelt auch erhalten bleibt.
Das Cover finde ich gelungen, strahlendes hoffnungsvolles gelb und vielleicht Arno Geiger mit seinem schützenden Hut auf dem Weg zum nächsten Papiercontainer um wieder Bücher und Briefe zu retten.