Ein ergreifendes Selbstporträt

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lau21ra Avatar

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"Der Mann der Straße betritt ein Haus, betritt eine Wohnung, setzt sich an den Schreibtisch und macht sich Notizen. Indem ich mir Notizen machen über das, was mir in meinem Leben zugestoßen ist, verwandelt sich der Mann der Straße in einen Mann der Schrift."

Diese Sätze im Vorwort des Buches beschreiben das Buch eigentlich sehr gut: es geht um die Liebe zum geschriebenen Wort und dass es bis dorthin manchmal ein weiter, steiniger Weg ist.

Arno Geiger hat mit seinem Buch ein wunderbares Selbstporträt gezeichnet. Geiger fühlt sich zu Beginn des Buches so verzweifelt, dass er sich überlegt, ob er nicht eine Bank überfallen soll. Zudem steht es mit seiner Freundin M. nicht zum besten und es folgt bald schon die Trennung. Seine Streifzüge durch Wien lösen Scham in ihm aus.

Das alles schildert er auf so wunderbar andere Weise, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte. Man muss zugeben, dass der Schreibstil sehr eigensinnig ist und man eine Weile braucht, bis man wirklich im Buch angekommen ist, aber als es soweit war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Es ist kein Roman zum "nebenbei lesen", sondern herausfordernder, tiefgehender.

Eine klare Kaufempfehlung!