Ein sehr persönliches Buch

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dicketilla Avatar

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Das Cover des Buches strahlt dem Leser mit seinen grellen Farbtönen direkt entgegen. Es will gefunden werden. Genau wie viele Dinge, die in Müllcontainern achtlos ihr letztes Dasein fristen.
Doch da gab es dieses Mittelstandkind, welches gegen jegliche Konventionen seines Standes, mit Anfang 20 begann, sich für den Inhalt von Papiercontainern zu interessieren, und so mancher Schatz wurde daraus geborgen. Seine Gier nach dem geschriebenen Wort treibt ihn dabei an.
Eine Möglichkeit, sein erfolgloses Schreiben zu finanzieren. Ein Zubrot seines am Anfang stehendes Schrifttellerdaseins.

Arno Geiger lässt uns an seinem Leben teilhaben. Erzählt aus diesem, eines nicht sofort von Erfolg gekröntem Schriftsteller. Aber auch die Suche nach der einzigen, wirklichen Partnerin, zeichnet seine Geschichte aus. Sein Geheimnis mit ihr geteilt oder verschwiegen. Ein ständiges Suchen und Finden. Für mich ein sehr persönliches Buch, in dem er sich schonungslos öffnet, aber auch über Sinn und Unsinn philosophiert. Seine Sprache begeisterte mich bereits bei „Der alte König in seinem Exil“, und auch diesmal weiß er die richtigen Worte zu finden.
Für mich ein Buch, welches unbedingt gefunden werden sollte.

„Ein Doppelleben kann banal sein. Aber wenn es sich um etwas Verbotenes oder meinetwegen um etwas gesellschaftlich Verpöntes handelt, wird es besonders attraktiv.“