Eine Mischung aus Poesie und Philosophie

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marieon Avatar

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Arno Geiger schreibt über sich selbst. In seiner Geschichte “Das glückliche Geheimnis”, erzählt er über sein Leben als Schriftsteller. Die Schwierigkeiten des Anfangs, jemanden von seinem Schreiben zu überzeugen, von dem, was er zu sagen hat.

Während seinem Studium setzt er sich frühmorgens aufs Fahrrad, um während der aufgehenden Sonne Wiens, Papiercontainer zu durchwühlen. Er sucht nach wortreichen Schätzen, Büchern und Hinterlassenschaften wie Tagebüchern, die ihm das Menschliche vertrauter machen. Seine Fundstücke verkauft er mit seiner Freundin auf Flohmärkten.

Von seinen morgendlichen Runden, die Jahre später zu einer liebgewonnenen Gewohnheit werden, kehrt er zerschunden und ausgelaugt, aber dennoch glücklich zurück.

In seinen jungen Lebensjahren versteht sich der Autor als Außenseiter, der etwas verbotenes macht, weil er im Müll der Gesellschaft herumwühlt. Später entwickelt er einen Stolz, weil er etwas macht, das sonst niemand wagt. Arno Geigers Suche nach Identität, schenkt ihm die Lebenserfahrung, mit der er Bücher füllt.

Die Demenz seines Vaters konfrontiert ihn mit der Vergänglichkeit. Zum Ende des Buches wird er philosophisch und resümiert über die Fragen, was Glück und Zufriedenheit ist.

Ich mag seine ganz eigene besondere Sprache, die im Trivialen das Besondere erkennt:

“Auf allen städtischen Friedhöfen gibt es Toiletten, ziemlich sauber sogar, weil die Menschen wissen, dass sie hier beinah zu Hause sind”.

“Das Unglück hat es leider an sich, dass es gebieterisch die Gegenwart protegiert und die Zukunft steht ungeachtet, klein und dumm am Rand.”

Ich meine, darauf muss man erst einmal kommen, Chapeau Herr Geiger!

Fazit: Wer in Arno Geigers poetisch, philosophische Welt eintauchen möchte, sollte sich diese Geschichte nicht entgehen lassen.