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heroemil Avatar

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Mir war der österreichischen Autors Arno Geiger bisher nicht bekannt, so dass ich das Buch unvoreingenommen gelesen habe.
„Das glückliche Geheimnis“ ist die Lebensgeschichte des Autors.
Die Autobiografie beschreibt sehr gefühlvoll den Werdegang eines Schriftstellers, der anfangs seine Anregungen aus den Altpapiercontainern der Stadt bezog. Dort findet er alte Bücher, Zeitschriften und Briefkonvolute, die er für seine ersten Texte als angehender Schriftsteller verarbeitet. Die Suche nach dem geschriebenen Wort treibt ihn an, sogar im Müll zu wühlen. Es sind stimmungsvolle Eindrücke die der Autor dabei vermittelt. So durfte ich als Leser die Atmosphäre der Stadt während seiner Streifzüge miterleben.
Neben seiner schwierigen Lebenssituation beschreibt der Autor auch den sich allmählich einstellenden Erfolg, erste Preise, Stipendien und damit ein besseres Leben, aber auch die negativen Erfahrungen des Erfolges. Kritisch stellt er auch den Sinn seiner schriftstellerischen Tätigkeit infrage. Was bleibt von seinen geschriebenen Worten, landen auch sie irgendwann im Müll und was haben sie der Welt überhaupt zu sagen?
Ganz persönlich wird Arno Geiger, wenn er von den Beziehungen zu Frauen, die er alle nur mit den Anfangsbuchstaben bezeichnet, erzählt. Sehr Eindrucksvoll schildert er seine schmerzhaften Erlebnisse mit den kranken Eltern.
Überhaupt versteht es der Autor, auch geheime Gefühle zu vermitteln. Besonders deutlich im zweiten Teil des Buches, in dem er seine Gedanken zur Wandlung der Gesellschaft preisgibt. Sein glückliches Geheimnis müssen die Leser jedoch selbst entdecken, mir hat er es nicht verraten. Ich durfte aber hinter die Kulissen der schriftstellerischen Arbeit blicken und viele neue Einsichten über das Leben entdecken.
Darüber hinaus hat mir das Buch, wegen des flüssigen Schreibstils und der übersichtlichen Gliederung der Kapitel sehr gefallen. Auf jeden Fall hat es mich auf den Autor neugierig gemacht, so dass ich mit Sicherheit weitere Bücher von Arno Geiger lesen werde.