Selbstporträt eines Autors

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maulwurf123 Avatar

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Hinter dem Titel „Das Glückliche Geheimnis“ verbirgt sich ein Selbstporträt des mehrfach ausgezeichneten Autors Arno Geiger. Am 10. Januar dieses Jahrs ist das ca. 240 Seiten umfassende Hardcover im Carl-Hanser-Verlag erschienen.

In literarischer Erzählweise und ausgewählter Wortwahl schreibt Arno Geiger über sein Leben: „Ich war ein Vagabund, ein Stadtstreicher, ein Lumpensammler, ein Niemand und weiter nichts. Ein ostasiatisches Sprichwort sagt: Bereu nicht, unbekannt zu sein, sondern bereue, nicht zu kennen.“

Frühmorgens bricht Arno Geiger als junger Mann mit dem Fahrrad in die Straßen der Stadt auf. Was er dort tut, bleibt sein Geheimnis. Müde und zerschunden kehrt er zurück – oft ist er dabei glücklich. Jahrzehntelang hat der Autor ein Doppelleben geführt. In „Das Glückliche Geheimnis“ erzählt er davon. Als Leser erfährt man dabei, wie das Geheimnis Arno Geigers Schriftstellerische Tätigkeit beeinflusst hat.

Sprichwörtlich ‚plaudert‘ Autor Arno Geiger in diesem Selbstporträt aus ‚dem Nähkästchen‘. Sein Werdegang, sein Familienleben und seine Liebschaften legt er offen. Dabei ist sein Schreibstil pointiert und stets auf das Genre Literatur ausgerichtet. Die Beschreibungen driften teils ins Philosophische ab, sodass der Roman trotz seiner Kürze von 240 Seiten sich doch eher in die Länge zieht.

Das letzte Kapitel schließt den Roman gut ab und gibt diesem einen Lesezweck. Zwischendurch jedoch konnte ich als Leser aufgrund der philosophischen Abschweifungen nicht wirklich einen roten Faden erkennen.